Die Lage der Pensionskassen bereitet der Finanzaufsicht Bafin Sorgen. „Pensionskassen sind von der anhaltenden Niedrigzinsphase noch stärker betroffen als Lebensversicherer“, sagte Deutschlands oberste Versicherungsaufseher Frank Grund den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. „Wir brauchen bei einigen Kassen erhebliche Unterstützung der Arbeitgeber als Träger.“
Es gebe zwar eine ganze Zahl von Einrichtungen, bei denen die Arbeitgeber Geld nachschössen, um Kürzungen der Betriebsrenten für die Mitarbeiter zu vermeiden. „Sorgen bereiten uns aber vor allem die Pensionskassen, bei denen es den Arbeitgeber als Träger nicht mehr gibt“, sagte Grund. Bei Kassen mit sehr vielen Trägern wiederum sei eine Einigung auf eine Kapitalspritze manchmal schwierig.
Für Schlagzeilen hatte in der Vergangenheit unter anderem die Caritas Pensionskasse gesorgt, die in Turbulenzen geraten war. Die Folge sind Leistungskürzungen für Ruheständler und künftige Pensionäre. Die Kürzungen muss der Arbeitgeber ausgleichen – sofern es ihn noch gibt.
Intensivierte Aufsicht
Die Finanzaufsicht hat nach wie vor 31 der 135 Pensionskassen unter intensivierter Aufsicht, die von der Zinsflaute besonders betroffen sind und bei denen fraglich ist, ob Träger Geld nachschießen. „Ich gehe davon aus, dass die Zahl bei anhaltender Niedrigzinsphase steigen wird“, sagte Grund. Die Zinsflaute erschwert es den Kassen, die hohen Zusagen der Vergangenheit zu erwirtschaften. (dpa-AFX)
Foto: Picture Alliance