Nach Angaben von Engel & Völkers liegen die durchschnittlichen Angebotspreise für Zinshäuser in Wiesbaden bei 2.604 Euro pro Quadratmeter, in Bonn sind es 2.302 Euro und in Münster 2.500 Euro.
Gerade Objekte in den bevorzugten Wohnlagen der B-Standorte erbringen mittlerweile oft nur wenig höhere Renditen als solche in den guten Lagen der Metropolen.
Laut E&V haben die Angebotspreise in den A-Standorten in 2017 im Schnitt um 7,9 Prozent zugelegt, in B-Städten um 9,6 Prozent. C-Standorte verzeichneten einen Zuwachs von sieben Prozent, in D-Städten legte das Niveau sogar um 13,2 Prozent zu.
Chancen in ganz Deutschland
Auf der Suche nach Alternativen rücken daher auch C- und D-Standorte verstärkt in den Fokus der Zinshauskäufer. „Ein Kauf an C- und D-Standorten kann durchaus attraktiv sein und Interessenten sehen sich zunehmend auch an solchen Standorten um. Letztendlich erwirbt der Käufer ja Mietverträge, die ihm auf Dauer lohnenswerte Einnahmen bringen sollen“, sagt Ritter.
An vielen Standorten, die zunächst nicht im Fokus stehen, sei dies gut zu realisieren. „Sofern C- und D-Standorte im Bereich von Metropolen liegen und gut über ÖPNV beziehungsweise Autobahnen mit diesen verbunden sind, profitieren mittlerweile auch diese Standorte vom Bevölkerungswachstum der Metropolen und den damit verbundenen Ausweichbewegungen, sowohl der Mieter als auch der Investoren“, erläutert Dahl.
Chancen bieten sich nach Aussage von Heidrich in fast allen Bundesländern. „Angefangen von Flensburg in Schleswig-Holstein über Erfurt in Thüringen bis hin zum baden-württembergischem Konstanz. Es sollte auf die Entwicklung der Einwohnerzahl und eine gesunde und nachhaltige Wirtschaftsstruktur geachtet werden“, sagt Heidrich. Langfristig würden diejenigen Städte erfolgreiche Mietmärkte aufweisen, die durch ihr Wirtschaftswachstum Einwohner anziehen.
Geringere Liquidität an kleinen Standorten
„Leverkusen statt Köln, Solingen oder Krefeld statt Düsseldorf, Wuppertal statt Köln und Düsseldorf. Dort sind jeweils Renditen oberhalb von acht Prozent zu erzielen“, nennt Dahl weitere Beispiele. Zu den D-Städten mit guten Perspektiven zählen auch Jena, Ludwigshafen und Neuss.
Laut Heidrich sollten Interessenten allerdings die geringere Liquidität des Immobilienmarktes an kleineren Standorten berücksichtigen. „Ein Verkauf lässt sich, gerade in einer etwaigen Marktabschwungphase, nur mittelfristig durchführen.“
Für langfristig orientierte Privatanleger sei dies jedoch meistens eher nebensächlich. Zusätzlich verfügten Privatkäufer oft über gute Marktkenntnisse eines lokalen Standortes, häufig des eigenen Wohnortes, was die Auswahl der Mikrolage und die Einschätzung der Vermietbarkeit betreffe.
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