Realkontor setzt wie ZBI auf hauseigenes Immobilienmanagement. Zudem liegt der regionale Fokus laut Geschäftsführer Thomas Letsch auf süddeutschen Objekten. Den Vertrieb der Fonds hat Realkontor im November letzten Jahres an die Böhmler und Schlee-Gruppe mit ihrer Tochter Heureka Vertrieb & Netzwerk übergeben.
Im Einkauf liegt der Gewinn
Primus Valor hat mittlerweile den dritten Fonds der Serie Immo Chance Deutschland Portfolio Invest in der Platzierung. Ein Nachfolger sei bereits in Planung. Auch dort gilt: Im Einkauf liegt der Gewinn. Allerdings glaubt man nicht an den Erfolg des schnellen Umschlags. „Im Vordergrund steht die ‚Fruchtziehung‘ und langfristige Wertsteigerung durch vielfältige Aufwertungsmaßnahmen“, erläutert Vorstand Erik Waßmann. Im Investitionsfokus stünden kleinere und mittlere Objekte an stabilen oder aufstrebenden Standorten.
Das Emissionshaus Immovation bietet sowohl Genussrechte als auch seinen aktuell zweiten KG-Fonds mit Wohnimmobilien zur Zeichnung an. Ziel ist ebenfalls, Objekte deutlich unter Verkehrswert anzukaufen. Investiert wird in den Bestand – dort auch in Denkmalschutz- und Sanierungsobjekte – und Neubauten in Ballungszentren sowie in kleineren Städten. Auf Immobilienentwicklungen mit dem Schwerpunkt Wohnen konzentrieren sich die Eigenkapitalfonds der Project-Gruppe. Geschäftsführer Wolfgang Dippold sieht den Vorteil der eigenen Strategie in einer kurzen Laufzeit: „Durch den überschaubaren Zeitraum einer Entwicklung von circa neun Monaten bis drei Jahren bleibt die Wertentwicklung der Immobilie abschätzbar.“ Stellvertretend für viele sieht er die neue, langfristig orientierte Konkurrenz grundsätzlich positiv, da auf diese Weise massiv Aufmerksamkeit in Richtung Wohnimmobilie gelenkt werde.
In dieselbe Kerbe schlägt Flex-Fonds-Chef Gerald Feig, dessen für den Februar geplanter Blind-Pool-Ansparfonds (siehe Cash. 1/2010) ohne Weichkosten auskommen und zumindest zu zehn Prozent in Wohnobjekte mit Gewerbeanteil investieren soll. Er warnt jedoch: „Die Gefahr bei den Wohnimmobilienfonds ist meines Erachtens nur im Einkauf und in den Weichkosten zu sehen. Wird zu teuer eingekauft, und/oder werden zu hohe Gebühren in die Fonds eingerechnet, rechnet sich das Investment nicht.“
Ein Rat, den auch die seit gut sechs Monaten neu an den Markt drängenden Wohnimmobilienfonds beherzigen müssen. Denn wer nicht auf den Erwerb aus Sondersituationen oder an B-Standorten setzt, muss sich der Problematik hoher Einkaufsfaktoren stellen – selbst angesichts aktuell günstiger Finanzierungskonditionen. In den nachgefragten Metropolregionen erscheint es zumindest herausfordernd, zum Zwölf- bis 16-Fachen der Jahresnettokaltmiete Immobilien zu finden, die den eng gefassten Investitionskriterien der Blind Pools entsprechen. Das absolute Gros fällt durch das jeweilige Prüfungsraster. Daher scheint es auch gang und gäbe, auf den arbeitsintensiven Wohnungsmärkten mit externen Experten zu kooperieren. Die Zielmärkte jedenfalls seien groß genug für alle Fonds mit Metropolenfokus, so die Initiatoren unisono.