Weil es angesichts der derzeitigen Wert- und Mietsteigerungen jedoch kaum noch Verkaufswillige gibt und der Neubau von Mehrfamilienhäusern vielerorts deutlich zurückgegangen ist, stellen viele Marktteilnehmer die Frage, ob der Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien bald völlig zum Erliegen kommen werde. Damit ist jedoch kaum zu rechnen. Denn aktuell ist zu beobachten, dass sich manche Immobilienbesitzer, die eigentlich gar nicht an einen Verkauf gedacht hatten, nun doch überlegen, ob sie ihre Immobilie verkaufen sollten. Der Grund sind eben die zum Teil deutlich gestiegenen Preise. Viele Immobilien werden in Deutschland bereits in der zweiten oder dritten Generation gehalten. Diese Immobilien sind häufig weitestgehend abgeschrieben und lastenfrei.
Andere Immobilien sind in den 90er Jahren mit Förderungen wie der Sonder-AfA erworben worden und haben einen im Verhältnis zum heute erzielbaren Kaufpreis sehr niedrigen Buchwert. Eigentümer solcher Objekte stellen sich zu Recht die Frage, ob nicht heute der Zeitpunkt gekommen ist, Gewinne mitzunehmen und den Wertzuwachs, den die Häuser erfahren haben, zu realisieren. Nicht wenige Immobilieneigentümer, die mehr als ein Zinshaus haben, nehmen heute Umschichtungen in ihrem Portfolio vor, verkaufen erfolgreich ein oder mehrere Objekte und kaufen danach neue Objekte, zum Beispiel in besserer Lage dazu. Man kann somit davon ausgehen, dass auch 2011 ein gutes Jahr für die deutschen Zinshausmärkte wird.
Der Autor ist seit 2002 Vizepräsident und Sprecher des Immobilienverbands Deutschland (IVD) sowie seit 20 Jahren Investmentmakler in Berlin.
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