Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für einen Lottogewinn mit sechs Richtigen inklusive Superzahl? Sie liegt bei genau 1:139.838.160. Umgerechnet heißt dies, die Chance auf den ganz großen Geldregen liegen bei 0,00000072 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden, liegt dagegen bei eins zu vier oder eins zu fünf. Und dennoch gibt es bei 45 Millionen Berufstätigen gerade einmal 17 Millionen BU-Verträge. Nur, muss man ehrlicherweise sagen.
Demgegenüber stehen 27,5 Millionen, die sich den Schutz schenken. Gerade einmal 16 Prozent der Berufstätigen hierzulande sehen für sich die Gefahr, beruflich ins Aus gekickt zu werden. Für viele ist der Verzicht eine Frage des Preises und der Prioritäten. Warum auch Geld für etwas ausgeben, dass wahrscheinlich nie Eintritt? Dann doch lieber das neueste Smartphone. Zocken und Hoffen. Doch es trifft es nicht nicht nur Dachdecker, Schornsteinfeger, Fliesenleger oder Klempner. Auch für Büroarbeiter ist das Risiko inzwischen sehr real. Stress, Burnout, Depressionen, die psychischen Erkrankungen sind häufigster Grund für eine BU.
Bei vielen fehlt es aber auch an der Sensibilität. Wer eine Berufsausbildung hat, verdient im Schnitt 1,3 Millionen Euro im Laufe seines Erwerbslebens. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Mit Abitur sind es 1,6 Millionen. Mit Studienabschluss sogar bis 2,3 Millionen Euro. Haus, Familie, Wohnung, Miete, Auto, Urlaub, Smartphone und auch die private Altersvorsorge. Das alles wird damit finanziert. Fällt es weg, bricht alles zusammen. Zur Sensibilisierung der Menschen gehören daher auch Aufklärung und Information. Vermittler, die sich mit nicht abgesicherten, beruftstätigen Kunden „zusammensetzen“ und über „was wäre wenn“ reden. Ziel sollte sein, beim Thema Arbeitskraftabsicherung keinen zurückzulassen.