Gerhard Lehner, Head of Germany, Savills Investment Management: „Nach der Ankündigung weitreichender US-Zölle durch Präsident Donald Trump geben die Aktienkurse weltweit deutlich nach. Noch ist unklar, inwieweit die Zölle umgesetzt werden und einen globalen Handelskrieg auslösen oder ob noch durch bilaterale Verhandlungen Anpassungen vorgenommen werden. Die Sorge vor höheren Inflationsraten und einer möglichen Rezession ist jedoch zurück. Die Notenbanken werden zunehmend in die Zwickmühle geraten, durch die Zinspolitik die Wirtschaft zu stützen und die Inflation zu bekämpfen. Perspektivisch dürfte jedoch eine nachhaltige Trendwende zu sinkenden Zinsen damit in weite Ferne rücken.
Für die Immobilienmärkte – insbesondere in Europa – könnte das weitreichende Auswirkungen haben. Erhöhte Unsicherheit über den wirtschaftlichen Ausblick wird sich auf die Erholung der Immobiliennutzermärkte auswirken. Längerfristig erhöhte Finanzierungskosten treffen vor allem jene Segmente, die stark fremdkapitalfinanziert oder transaktionsorientiert sind, etwa Projektentwicklungen oder Value-add-Strategien. Gleichzeitig dürften Core-Investments in nachgefragten Lagen in diesem Umfeld weiter in den Fokus institutioneller Investoren rücken. Die Attraktivität von Immobilien mit langlaufenden und indexierten Mietverträgen aus resilienten Nutzungsarten wird entsprechend weiter steigen. Gewerbliche Segmente wie Logistik oder Lebensmitteleinzelhandel dürften in diesem Umfeld besonders profitieren.
In einem Umfeld wachsender Unsicherheit bleibt daher die sorgfältige Allokation über Nutzungsarten, Regionen und Risikoprofile hinweg essenziell.“
