Esty Dwek, Head of Global Market Strategy bei Natixis Investment Managers, zu den Folgen der Corona-Pandemie für die Aktienmärkte.
Die Aktienmärkte haben die Schäden der Corona-Pandemie bereits zu einem großen Teil eingepreist. Die Bewertungen haben quer durch die Bank erheblich nachgegeben. Dennoch erscheint der Wiedereinstieg in den Aktienmärkt zu gegenwärtigen Zeitpunkt verfrüht. Solange die Infektionszahlen weltweit überwiegend weiter ansteigen und der Scheitelpunkt noch nicht erreicht ist, können die Kurse auf breiter Front weiter nachgeben. Nach dem Motto „First in – first out“ dürften sich die Kurse in Asien wohl am ehesten erholen. Amerika hingegen dürfte am längsten mit den Folgen des Virus zu tun haben.
Krisenmanagement der Staaten entscheidend
Alles hängt nun vom Krisenmanagement der Staaten ab. Zum einen geht es darum, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Dies ist kein einheitlicher, sondern regional unterschiedlicher Prozess. Zum anderen kommt es darauf an, wie gut es den Staaten gelingt, die Folgen für die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. Ansonsten könnte die Wirtschaftskrise in eine Finanzkrise übergehen. Gegenwärtig besteht Hoffnung, dass die der Gesellschaft und Wirtschaft auferlegten Einschränkungen in den meisten Industriestaaten bis Ende Juni deutlich gelockert werden können. Während die Realwirtschaft länger brauchen wird, um den Coronaschock zu verarbeiten, sollte die Erholung an den Finanz- und Kapitalmärkten früher einsetzen.
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