„Da letztendlich alles über den Zins gepreist ist, sind Lösungen komplex, aber möglich“, glaubt Johannes Maier, Portfoliomanager für globale Infrastruktur-Aktien bei der Hannoveraner Kapitalanlagegesellschaft Bantleon. Als einen der verlässlichsten Bausteine auf der Aktienseite nennt er börsennotierte Infrastruktur-Unternehmen.
„Sie lieferten ihre höchsten Kurszuwächse besonders dann, wenn die Inflationsrate gemessen am US-Verbraucherpreisindex über drei Prozent lag. In diesen Phasen übertrafen sie den MSCI World deutlich. Die Gründe dafür liegen für Maier auf der Hand: „Die regulatorischen Rahmenbedingungen, Konzessionen und langfristigen Verträge koppeln die Erträge ex- oder implizit an die Inflation.“
Selbst wenn keine ausdrückliche Verknüpfung mit Preissteigerungen besteht, könnten sich die Betreiber von Basis-Infrastruktur durch ihre Quasi- Monopolstellungen auf eine erhebliche Preissetzungsmacht verlassen und Teuerungsraten auf Kunden überwälzen.
Darüber hinaus profitiere der Bereich Basis-Infrastruktur in den kommenden Jahren von den Chancen eines strukturellen Wachstumstrends. Hintergrund: Selbst ohne das 2,3 Billionen USD schwere amerikanische Investitionspaket müssen jährlich etwa vier Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts investiert werden, um den Investitionsbedarf in den Industriestaaten und Schwellenländern zu decken. Dies entspricht insgesamt etwa 70 Billionen USD für die Jahre 2017 bis 2035.
Bantleon bildet dieses Segment im Bantleon Select Infrastructure-Fonds ab. Das Portfoliomanagement konzentriert sich hier auf die Infrastruktur-Bereiche Versorger, Telekommunikation und Transport-Infrastruktur (Straßenbau, Schienenverkehr, Flug- und Seehäfen), die von monopolistischen Geschäftsmodellen, hohen Markteintrittsbarrieren sowie einer stetigen Nachfrage nach ihren Gütern und Leistungen profitieren. „Dies macht die Zahlungsströme der Unternehmen vorhersehbarer, was wiederum zu niedrigeren Kursschwankungen gegenüber dem breiten Aktienmarkt führt,“ erläutert Fondsmanager Johannes Maier.
Neben Infrastrukturtiteln gelten auch Substanzaktien als Profiteure der Wiedereröffnung der Weltwirtschaft und der Billionen schweren Konjunkturpakete. Nachdem sich Wachstumsaktien mehr als zehn Jahre lang besser entwickelt haben, könnte sich das Blatt nun wenden. „Wir stehen am Anfang einer Phase, in der sich Value-Investing wieder lohnen sollte“, betont Manfred Schlumberger, Leiter Portfoliomanagement bei StarCapital, das sich so intensiv mit dem Value-Begriff beschäftigt wie kaum ein anderes Investmenthaus.