Die Diskussion sollte sich nun auf eine Vereinfachung und Verbesserung des Systems konzentrieren. Entscheidend ist die Herstellung einer intelligenten Balance zwischen Rendite und Sicherheit, die in Deutschland einen zentralen Stellenwert hat.
Die jüngste Untersuchung der Allianz hat gezeigt, dass die Deutschen einerseits Spar-Weltmeister sind, Anleger in anderen Ländern der Europäischen Union aber deutlich höhere Renditen erzielen.
Nicht einmal die seit Jahren anhaltende Zinsflaute hat etwas an der „Börsenmuffelei“ der Deutschen geändert. Gerade einmal jeder siebte Bundesbürger hält Aktien oder Aktienfonds, offenkundig für viele – so das Deutsche Aktieninstitut – eine „mentale Hürde“.
So kommt die Allianz in ihrer jüngsten weltweiten Vermögensstudie zum Ergebnis, dass die Deutschen in den vergangenen vier Jahren 200 Milliarden Euro verschenkt hätten, weil sie sich nicht an die Börse gewagt hätten.
Garantieverbot auch bei privater Vorsorge
Wer die private Vorsorge anziehungskräftiger und vor allem ertragsreicher machen will, der sollte wie bei der Betriebsrente ein Garantieverbot einführen statt es bei der Garantiepflicht zu belassen.
Andreas Wimmer, Vorstand der Allianz Leben, sagte zu Recht bei einer Veranstaltung seiner Organisation in Filderstadt: „Garantieverbot bei der Betriebsrente und Garantiepflicht bei Riester. Das passt nicht zusammen“.
In die Diskussion könnte auch wieder eine obligatorische Lösung kommen, wie sie auch bei der Einführung der Riester-Rente angedacht war. Die Furcht des damaligen Kabinetts vor Schlagzeilen, es drohe eine „Zwangs-Rente“, führte schließlich zum Verzicht auf diese Variante.
Interessant war in diesem Zusammenhang der jüngste Hinweis von Ministerin Nahles, sie sei skeptisch gegenüber der Freiwilligkeit und schaue sich die Entwicklung an. Ob sie damit die Betriebsrente oder Riester meinte, blieb offen.
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