Die Zeiten großvolumiger Transaktionen am deutschen Wohninvestmentmarkt sind fürs erste vorüber. Das berichtet Savills Research in seinem Marktüberblick „Wohninvestmentmarkt Deutschland“.
So hätten in den letzten zwölf Monaten Wohnobjekte für lediglich etwa 9,3 Milliarden Euro den Eigentümer gewechselt. Ein Rückgang von 59 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015. Dies sei der geringste Wert seit drei Jahren. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres seien lediglich Wohnungspakete für etwa 3,4 Milliarden Euro gehandelt wurden.
Ausbleiben großvolumiger Portfolioverkäufe
Ein Hauptgrund für das rückläufige Transaktionsvolumen sei das Ausbleiben großvolumiger Portfolioverkäufe und Übernahmen, wie sie im ersten Halbjahr des Vorjahres verstärkt stattgefunden hätten. Dementsprechend sei die durchschnittliche Anzahl der Wohneinheiten je Transaktion auf den niedrigsten Wert seit Ende 2011 gefallen.
„Ein wesentlicher Grund für das Ausbleiben großer Wohnungsportfoliotransaktionen ist die intensive Ankaufsaktivität der Immobilien-AGs der letzten Jahre, wodurch nur noch wenige solcher Pakete verfügbar sind. Zudem ist die Verkaufsneigung angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes weiterhin sehr gering“, erläutert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany.
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Transaktionen in Kleinstädten wachsen
Das Transaktionsgeschehen verlagere sich jedoch nicht nur zu immer kleineren Losgrößen, sondern zunehmend auch in kleinere Städte. So würden 32 Prozent des Volumens auf Standorte abseits der Städtekategorien A bis D entfallen. In den letzten fünf Jahren habe dieser Wert im Durchschnitt bei 28 Prozent gelegen.
Ausweichen auf Teilsegmente
Eine weitere Entwicklung der letzten und höchstwahrscheinlich auch der kommenden Monate sei ein Ausweichen auf Teilsegmente des Wohnungsmarktes. So sei das Investmentvolumen (zwölf Monate rollierend) von Studentenwohnanlagen und Apartmenthäusern auf den höchsten jemals in Deutschland registrierten Wert (546 Millionen Euro) gestiegen.
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„Angesichts des rasanten Angebotswachstums dürften solche Mikrowohnungen am Wohninvestmentmarkt eine immer größere Bedeutung einnehmen“, prognostiziert Nemecek und blickt voraus: „Ob das Wohntransaktionsvolumen wie in den vergangenen Jahren nochmals den zweistelligen Milliardenbereich erreichen wird, ist jedoch fraglich.“ (kl)
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