Städte mit zunehmendem Infrastruktur-Investitionsbedarf

Deutsche Städte werden bis 2020 über 400 Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Infrastruktur sowie Versorgungsleistungen investieren müssen, um ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Dies zeigt eine Studie von Siemens Financial-Services. 

AutobahnkreuzDabei wurden Städte in insgesamt zehn Ländern untersucht und deren absehbarer Infrastrukturbedarf berechnet. Demnach liege der Bedarf in Deutschland vor dem bei europäischen Nachbarn wie beispielsweise Großbritannien. Die Studie weist auf die Herausforderungen bei Infrastrukturfinanzierungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung hin und verdeutlicht zudem die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor, um anstehende Investitionen zu finanzieren.

Kai-Otto Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Siemens Finance & Leasing kommentiert: „Die öffentliche Hand muss notwendige Investitionen tätigen, um im Wettbewerb nicht zurückzufallen. Das gilt besonders dort, wo privatwirtschaftliche Unternehmen ihre Standortentscheidungen von der Versorgungsinfrastruktur abhängig machen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Höhe der kommunalen Steuereinnahmen, sondern auch auf Leistungsfähigkeit, Beschäftigungsniveau und somit auf die wirtschaftliche Dynamik der jeweiligen Stadt.“

Der hohe Investitionsbedarf lasse sich jedoch nicht allein aus öffentlichen Mitteln decken. Um Investitionsprojekte aller Größenordnungen zu realisieren, bedürfe es geeigneter Finanzierungsmethoden. Vor allem längerfristige Finanzierungen seien für den Ausbau der weltweiten Infrastruktur von Bedeutung. Dabei rückten Anlagenfinanzierungen über Leasing- oder Mietvereinbarungen zunehmend in den Vordergrund.

Desweiteren ermögliche Energiespar-Contracting den Einsatz energieeffizienter Gebäudetechnik. Durch gezielte Optimierung und Modernisierung würden vorhandene Einsparpotenziale erschlossen. Die dafür erforderlichen Ausgaben amortisierten sich aus den garantierten Energie- und Betriebskosteneinsparungen während der Vertragslaufzeit.

„Anlagenfinanzierungen ersetzen kurzfristige und je nach Marktlage schwankende Kreditlinien. Das Ergebnis sind Planungssicherheit und Flexibilität – wichtige Voraussetzungen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit“, so Landwehr.

Auf Grundlage von Global-Insight-Daten hat SFS für jedes der untersuchten Länder zunächst die Pro-Kopf-Investition bis 2020 berechnet. Zur Abschätzung des städtischen Investitionsbedarfs der einzelnen Länder sowie des Investitionsbedarfs der jeweils drei größten Städte pro Land wurde der Pro-Kopf-Wert proportional auf die städtische Bevölkerung angewandt. Untersucht wurden Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, die Türkei, die Vereinigten Staaten, China, Indien und Russland. (te)

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