Zurich hat sich als einer der ersten Lebensversicherer in Deutschland von der klassischen Lebensversicherung abgewendet. Verspüren Sie Genugtuung, dass Ihnen inzwischen immer mehr Mitbewerber, wie Talanx oder Ergo, folgen?
Zurich hat sich in der Tat bereits 2007 sukzessive von der klassischen Lebensversicherung verabschiedet. Wir sind ganz klar Vorreiter auf dem deutschen Markt bei der konsequenten Implementierung fondsbasierter Produkte und verfügen in diesem Bereich über jahrzehntelanges Know-how. Unsere Strategie hat sich ausgezahlt, das bestätigen uns natürlich auch die aktuellen Bekanntgaben vieler Mitbewerber. Eine Rückkehr zu klassischen Produkten wird es bei Zurich nicht geben, stattdessen aber eine Hinwendung zu hybriden Produkten. Diese bilden eine Kombination aus Deckungsstocklösung mit Kapitalmarktlösung. Hier werden wir uns kontinuierlich weiterentwickeln.
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Im Cash.-Roundtable im Juli sagten Sie, „die Deutschen versparen sich auf Festgeldkonten und sie versparen sich mit einer konservativen Haltung, anstatt über lange Laufzeiten eine erhöhte Aktienquote zu akzeptieren“. Wird sich diese Haltung durch das extrem wechselhafte Börsengeschehen nicht noch weiter verfestigen?
Wir müssen es einfach schaffen, unseren Kunden zu erklären, dass reine „Zinsprodukte/Garantieprodukte“ in der jetzigen Niedrigzinsphase den Kunden keinen Vorteil bieten und es am Ende des Tages nicht schaffen, bei kurzen Laufzeiten die eingezahlten Beiträge zu garantieren und bei längeren Laufzeiten vielleicht gerade mal einen Inflationsausgleich erwirtschaften. Deswegen benötigen die Kunden in solchen Zeiten zumindest einen Mix aus Garantieprodukten und Chancen auf Rendite durch Investition in Sachwerte. So viel Garantie wie nötig und so viel Investment wie möglich. Altersvorsorgelösungen sind langfristig angelegte Produkte, die ein gewisses Maß an Sachwerten durchaus benötigen, um am Ende der Laufzeit auch ein angemessenes Kapital zur Verrentung zur Verfügung stellen zu können.
Interview: Lorenz Klein
Foto: Zurich