Zurich: Turnaround vollzogen – Nachhaltigkeit im Fokus

Neues Ressort Direct & Digital

„Ferner unterstreichen wir durch die Schaffung des neuen Vorstandsressorts Direct & Digital die große Bedeutung des Direkt- und Digital-Geschäfts für Zurich als Ergänzung zu unseren etablierten Vertriebskanälen“, erläutert Schildknecht. „Mit den Erfahrungen aus dem Nukleus der DA Direkt werden wir künftig auch das Direkt- und Digital-Geschäft von Zurich befruchten. Die sich daraus ergebenden Potenziale werden wir beispielsweise ganz gezielt für die Ausweitung unserer Kooperation mit der Deutschen Bank heben und für die Neukundengewinnung für unsere Zurich Exklusivpartner nutzen.”

Ein weiteres Kernelement der Zurich Strategie ist für Schildknecht die Stärkung der Position im Marktsegment der Gewerbekunden (kleine- und mittelständische Unternehmen – KMU) sowie der systematische Ausbau strategischer Partnerschaften. „Zurich ist Partner des Mittelstands und will Ökosysteme intelligent mithilfe individueller Konzepte nutzen und so die direkte Nähe zum Kunden herstellen“, erläutert Schildknecht.

Beispiele für die Erfolge zur Halbzeitbilanz sind die im Jahr 2019 gewonnene Ausschreibung von MediaMarktSaturn Deutschland (MMSD) für die Übernahme der Garantieverlängerung sowie ausgewählter GarantiePlusSchutz-Versicherungsprodukte. Diese strategische Partnerschaft hat der Zurich Gruppe Deutschland rund vier Millionen Neukunden gebracht.

Im Jahr 2020 haben die Zurich Gruppe Deutschland und die Wessels & Müller WM SE Unternehmensgruppe eine umfangreiche Kooperation vereinbart. Zurich hat für den Kfz-Teile Großhändler ein Versicherungskonzept entwickelt, das exklusiv für alle WM Fullservice Konzeptpartner in Deutschland angeboten wird. „Damit baut Zurich das strategische Wachstumsfeld Gewerbekunden / KMU weiter aus“, so Schildknecht.

Personelles Wachstum im Exklusivvertrieb

Entgegen dem Markttrend hat die Zurich Gruppe Deutschland den Vertrieb im Bereich ihrer Exklusivpartner-Organisation ausgebaut. Die Zahl der Zurich Exklusivpartner stieg von 2018 bis 2020 um rund sechs Prozent auf 1.357 Partner. Ein weitere Ausbau sei geplant, so Schildknecht. Darüber hinaus stehen Prozessverbesserung durch Digitalisierung, die Optimierung der Kundenberatung und die Nutzung von digitalen Zugangskanälen auf der Agenda.

Um die Position im Geschäft mit Industriekunden weiter auszubauen, hat die Zurich Gruppe Deutschland nun den Geschäftsbereich „Zurich Resilience Solutions“ geschaffen. Damit sollen Industriekunden noch gezielter bei Risikopräventionsfragen unterstützt werden. Der Bereich „Zurich Resilience Solutions“ bietet Dienstleistungen an, die die allgemeine Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens erhöhen und traditionelle Versicherungsprodukte ergänzen sollen.

Wieder in der Erfolgsspur

„In einem herausfordernden Marktumfeld haben wir in den ersten drei Jahren unseres Strategieprogrammes ein sehr gutes Betriebsergebnis und weitere wichtige Fortschritte auf der Wachstumsseite erzielt. Wir haben damit auch in Covid-19 Zeiten unsere finanzielle Solidität sowie unsere strategische Umsetzungskompetenz unter Beweis gestellt“, sagt Dr. Torsten Utecht, Vorstand Finanzen der Zurich Gruppe Deutschland.

Überdurchschnittliches Plus in Sachgeschäft

Die Brutto-Prämie im Schaden- und Unfallgeschäft (Property & Casualty, P&C) ist im Jahr 2020 auf 2.602 Mio. Euro angestiegen (2018: 2.250 Mio. Euro, 2019: 2.415 Mio. Euro). „Das relative Wachstum lag mit 7,7% deutlich über dem erwarteten Marktdurchschnitt, sodass wir entsprechende Marktanteile hinzugewinnen konnten. Besonders erfreulich ist, dass sämtliche Vertriebswege, also die Exklusivpartner, Makler, der Direktkanal sowie unsere Partnerschaften, eine Beitragssteigerung erzielen konnten und zu diesem wichtigen Erfolg beigetragen haben“, so Utecht.

Minus 9,9 Prozent im Leben-Segment

Im Leben-Segment erzielte die Zurich Gruppe Deutschland im Jahr 2020 Brutto-Beiträge in Höhe von 3.285 Millionen Euro (2018: 3.295 Millionen Euro; 2019: 3.645 Millionen Euro). Der Rückgang von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist laut Uetecht auf eine Reduzierung des Einmalbeitragsgeschäftes zurückzuführen.

Im Corona Jahr 2020 belief sich das Neugeschäft Leben (gemessen in APE) auf 236 Millionen Euro. „Damit lag das Neugeschäft aufgrund der reduzierten Einmalbeiträge unter dem Vorjahr. Unsere laufende Prämie im Neugeschäft, mit der wir gerne wachsen wollen, da sie uns nachhaltige und stabile Beitragseinnahmen ermöglicht, konnte jedoch gegen den Branchentrend ausgebaut werden“, so Utecht. Seit 2018 wurde ein durchschnittliches APE-Wachstum von 13 Prozent erreicht, was deutlich über dem angepeilten mittelfristigen Zielkorridor von acht bis zehn Prozent per annum liege.

In Summe lagen die Versicherungsbeiträge im Jahr 2020 bei 5.887 Millionen Euro (2018: 5.545 Millionen Euro, 2019: 6.060 Millionen Euro).

Der Business Operating Profit (BOP, Zurich Kennzahl für das operative Betriebsergebnis) lag im Jahr 2020 bei 349 Millione Euro nach 356 Millionen Euro in 2019).

Der BOP im Schaden- und Unfallgeschäft (P&C) reduzierte sich leicht auf 124 Millionen Euro, lag aber über den Erwartungen. Auch in der Lebensversicherung fiel das Betriebsergebnis mit 225 Millionen Euro höher aus als geplant, was unter anderem auf ein erneut verbessertes Risikoergebnis zurückzuführen ist.

Die verbesserte Schadenfrequenz insbesondere in der Autoversicherung sowie geringere Unwetterschäden führten dazu, dass die Schaden-/Kostenquote (Combined Ratio) mit 95,8 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau (95,4 Prozent) lag, obwohl einzelne Sparten, wie die Betriebsschließungsversicherung, Corona-bedingt erhöhte Schadenaufwendungen zu verzeichnen hatten.

Bei der Mitarbeiterzufriedenheit deutlich zugelegt

Die Mitarbeiterzufriedenheit (gemessen im ENPS) verbesserte sich seit 2017 bis Juli 2020 um 112 Prozentpunkte. Dabei nahm die Zufriedenheit auch während des Lockdowns signifikant um weitere 29 Prozentpunkte zu. „Wir haben den Turn-around zu einem der Top-Arbeitgeber in Deutschland erfolgreich vollzogen“, erläutert Schildknecht.

Dies bestätigt auch ein aktuelles Arbeitgeber-Ranking auf Basis von Daten des Bewertungsportals Kununu, so der Manager weiter. Von insgesamt 950.000 bewerteten Unternehmen in Deutschland wurde die Zurich Gruppe Deutschland erstmals unter den Top 1.000 Arbeitgeber gelistet und habe es dabei sogar auf Platz 20 aller gelisteten Arbeitgeber in Deutschland geschafft. Vor wenigen Jahre wäre man wahrscheinlich nicht einmal unter die Top 1.000 gekommen.

Substanzielle Trenwende

Die Mitarbeiterzahl lag im Jahr 2020 mit 4.466 leicht über dem Niveau von 2019 (4.411 Mitarbeitende). Damit wächst die Zahl der Mitarbeitenden zum ersten Mal wieder leicht gegen den seit 2015 zu verzeichnenden rückläufigen Trend.

Die Kundenanzahl der Zurich Gruppe Deutschland wächst seit 2018 kontinuierlich und deutlich – von 3,8 Millionen in 2018 auf 5,3 Millionen in 2019 und 7,7 Millionen im Jahr 2020. Maßgeblicher Treiber war hierfür vor allem die 2019 gestartete Partnerschaft mit MediaMarkt Saturn. Auch die Kunden- und Partnerzufriedenheit hat sich nach Angaber der Zurich in den letzten drei Jahren deutlich verbessert. Die Kundenzufriedenheit gemessen im T-NPS (Transactual Net Promoter Score) lag im Jahr 2020 laut TNPS Messung bei 51 (Vorjahr 44).

„Ich bin sehr zufrieden mit der positiven Ergebnisentwicklung der Zurich Gruppe Deutschland seit 2018″, so Schildknecht. Nicht nur beim Betriebsergebnis liege man deutlich über dem Plan. Vor allem sei in in problematischen Bereichen eine substanzielle Trendumkehr erreicht worden.

Dies ist auf erste erfolgreich umgesetzte Maßnahmen im Rahmen der Weiterentwicklung unserer Unternehmensstrategie zurückzuführen. Wir haben in den vergangenen Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen, setzen diese konsequent um und finden damit ins Wachstum zurück“, so Schildknecht.

Ambitionierte Ziele bei der Nachhaltigkeit

„Wir haben ein klares Ziel: Wir wollen, dass Zurich zu einem der verantwortungsbewusstesten und wirkungsvollsten Unternehmen der Welt wird“, erklärt Carsten Schildknecht. “Unsere Ambition ist kühn. Aber sie passt zu uns und sie passt in die Zeit. Wir nehmen das Thema sehr ernst. Und das müssen wir auch tun: Die Warnungen vor Pandemien hat so mancher auch nicht hören wollen – und dann kam Corona.“

Entsprechend wurden unterschiedliche Nachhaltigkeitsinitiativen fest in der Unternehmensstrategie verankert und als strategischer Imperativ definiert. So hat sich der Versicherer verstärkt auf die UN Business Ambition Pledge konzentriert, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dass man im Dow Jones Sustainability Index nun branchenweit auf Platz 1 rangiere, ist laut Schildknecht eine großartige Anerkennung der umfangreichen Bemühungen.“

„Wir gehen beim Thema Nachhaltigkeit in die Offensive und ermutigen und unterstützen unsere Kunden, Partner und Mitarbeitenden darin, nachhaltiger zu werden und die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken zu reduzieren. Wir tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei, indem wir uns in unseren Rollen als Unternehmen und Arbeitgeber, Versicherer und Risikomanager, Investor und Berater und als Teil der Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten, konsequent auf Klimaneutralität und CO2-Reduktion ausrichten“, so Schildknecht.

Als Unternehmen und Arbeitgeber sei die Zurich Gruppe Deutschland heute schon operativ klimaneutral, betont Schildknecht. „Derzeit benötigen wir jedoch zur Klimaneutralität noch kompensierende Zertifikate, auf die wir mittelfristig verzichten werden. Unsere Fahrzeugflotte wollen wir bis 2029 zu 100-Prozent auf Elektrofahrzeuge umstellen. Darüber hinaus investieren wir mit der Pflanzung von einer Millon Bäume im Zurich Forest in Brasilien und mit der Renaturierung von Mooren in Deutschland in die natürliche und effiziente Speicherung von Kohlendioxid.“

Als Versicherer und Risiko-Manager integriert Zurich das Klimarisiko vollständig in die Risikomanagementprozesse. Zurich will mit Kunden zusammenarbeiten, um deren Wissen und Belastbarkeit über das Klimarisiko zu verbessern und ihnen innovative und nachhaltige Lösungen anzubieten, entweder den eigenen CO2-Haushalt zu verbessern oder mit den Risiken des Klimawandels besser umzugehen. „Gerade im Industriekundenbereich wollen wir unsere Kunden aktiv beim Thema Nachhaltigkeit begleiten und Dialoge mit ihnen führen, um gemeinsam die notwendige Transformation zu erwirken. Natürlich erwarten wir von unseren Kunden, dass sie sich grundsätzlich zur Einhaltung der ESG-Kriterien der EU bekennen und grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind“, sagt Schildknecht.

Als Investor und Berater in Anlage- und Vermögensfragen hat Zurich konzernweit bereits Impact-Investments in Höhe von rund fünf Milliarden Euro getätigt, davon 1,5 Milliarden Euro auf der deutschen Bilanz. Ziel ist es, einen Beitrag zur Vermeidung von fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu erreichen – dies entspricht der Emission von rund einer Million Kraftfahrzeugen. Eine Reduzierung von rund 3 Millionen Tonnen CO2 wurde bereits erreicht. Für das Bilanzvermögen wird Zurich als Mitglied der Net Zero Asset Owner Allianz bis 2050 das Net-Zero-Emissionsziel erreichen. Als einer der führenden Anbieter von fondsgebunden Lebensversicherungen hat Zurich für alle Säulen (geförderte, betriebliche und private) in den letzten Jahren ein vollständiges ESG-Angebot eingeführt. Bereits im letzten Jahr haben sich 23 Prozent der Kunden für die ESG-Fondspalette entschieden und dieses Jahr ist der Neugeschäftsanteil der ESG-Fonds in den ersten zwei Monaten auf 32 Prozent gestiegen. „Unser früher Einstieg im Angebot nachhaltiger Fonds zeigt Wirkung: bereits heute entscheidet sich ein Drittel aller Kunden für ESG-konforme Fondsanlagen – gut für unsere Kunden und für die Umwelt, denn die Fonds-Performance ist häufig sogar besser als traditionelle Anlagen“, erläutert Schildknecht.

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