Zurück zu den Wurzeln: Offene Immobilienfonds künftig nur noch für Privatkunden

Die Deka Bank, eigenen Angaben zufolge der größte Anbieter von offenen Immobilienfonds (OIFs) in Deutschland, erwartet, dass die klassischen OIFs künftig wieder zu einem reinen Privatkundenprodukt werden. Institutionelle Anleger würden sich auf speziell nach ihren Bedürfnissen ausgerichtete Fonds konzentrieren.

Matthias Danne, Deka Bank
Matthias Danne, Deka Bank

„Die Markbedingungen im Jahr 2010 haben die Schwachpunkte von einigen Offenen Immobilienfonds schonungslos aufgedeckt. Die Zahl der Anbieter von klassischen Retailprodukten wird sich auf eine einstellige Ziffer reduzieren“, sagt Dr. Matthias Danne, Immobilienvorstand der Deka Bank beim „Deka Immobilien Dinner“. Offene Immobilienfonds kehrten nun zu den Rahmenbedingungen zurück, unter denen sich das Produkt lange Zeit bewährt habe.

Die Nettomittelzuflüsse zeigten eine weiterhin hohe Nachfrage der Privatkunden nach richtig konzipierten Produkten: Im Jahr 2010 verzeichneten die Immobilienfonds des Deka Bank-Konzerns demnach Nettomittelzuflüsse von 1,6 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,1 Milliarden Euro auf die drei offenen Immobilienfonds für Privatanleger, Deka-Immobilien Europa, Deka-Immobilien Global sowie Westinvest Interselect, der beiden Konzern-KAGs Deka Immobilien Investment und Westinvest Gesellschaft für Investmentfonds. Die restlichen 500 Millionen Euro flossen den Produkten für institutionelle Anleger zu.

„Im vergangenen Jahr haben sich unsere Retailfonds deutlich über dem Branchendurchschnitt entwickelt“, konstatiert Danne. Im Zeitraum vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 erzielten der Deka-Immobilien Europa sowie der Deka-Immobilien Global eine Wertentwicklung von 2,7 Prozent und der WestInvest Interselect von 1,4 Prozent. „Zu der im aktuellen Zins- und Marktumfeld ordentlichen Wertentwicklung haben neben den stetigen An- und Verkäufen auch die Investitionen in unsere Bestandsimmobilien und unsere erfolgreichen Vermietungsaktivitäten beigetragen. Diese Maßnahmen setzen wir auch 2011 fort“, sagt Dr. Danne. Für dieses Jahr rechnet die Deka Bank, bei einer weiterhin extrem niedrigen Verzinsung der liquiden Mittel, beim Westinvest Interselect mit einer höheren Performance als im abgelaufenen Kalenderjahr. Beim Deka-Immobilien Europa und beim Deka-Immobilien Global wird von einer ähnlich hohen Wertentwicklung wie im Kalenderjahr 2010 ausgegangen.

Im Jahr 2010 kaufte die Deka Immobilien für rund 2,4 Milliarden Euro 27 Objekte an und verkaufte 16 Objekte für rund 800 Millionen Euro. „Für das Jahr 2011 planen wir, verstärkt kleinere Objekte für unsere institutionellen Produkte anzukaufen. Deshalb reduziert sich voraussichtlich das Transaktions volumen bei einer höheren erwarteten Anzahl von Transaktionen“, so Danne. (te)

Foto: Deka Bank

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