Trotz erwarteter Einschnitte im Gesundheitswesen sorgen die Bundesbürger kaum privat vor. Dabei sind sie durchaus bereit, Geld für Zusatzversicherungen auszugeben. Woran es letztlich scheitert, zeigt eine aktuelle Umfrage des Versicherers Allianz Deutschland.
Grundsätzlich erwarten neun von zehn der 1.000 befragten Haushalte, dass die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung in Zukunft weiter steigen. Fast ebenso viele (88 Prozent) schätzen, dass Patienten mehr Zuzahlungen leisten müssen. Und drei von vier Bürgern glauben, dass die Krankenkassen nach und nach Leistungen streichen werden.
Obwohl die künftigen Entwicklungen im Gesundheitswesen eher pessimistisch eingeschätzt werden, sorgen nur wenige der Befragten privat vor. Nur knapp 20 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten haben der Umfrage zufolge eine private Zusatzversicherung, die beispielsweise für hochwertigen Zahnersatz aufkommt. Nur neun Prozent der Befragten ohne Zusatzversicherung, eine solche abzuschließen. Fast jeder Zweite meint, dass der gesetzliche Versicherungsschutz ausreichend sei. Ein Widerspruch, wenn man sich die Zukunftserwartungen der Umfrageteilnehmer ansehe, so die Auftraggeber der Umfrage.
Doch was sind die Gründe? „Viele Leute schieben dieses Thema einfach weg. Wer beschäftigt sich schon gerne mit dem Gedanken, krank zu sein oder Schmerzen zu haben, wenn ihm im Moment gar nichts fehlt“, sagt Christian Molt, Mitglied des Vorstands der Allianz Privaten Krankenversicherung.
Dabei sind die Befragten grundsätzlich bereit, in die eigene Gesundheit zu investieren. Fragt man konkret nach, würde 69 Prozent der Bürger durchaus Geld für eine Krankenzusatzversicherung ausgeben. Die Grenze liegt bei 50 Euro im Monat, nur wenige würden tiefer in die Tasche greifen.
Seite 2: Welcher weiterer Grund die Bürger von der privaten Vorsorge abhält