Argetra: Zahl der Zwangsversteigerungen fällt

Nach Aussage des Beratungsunternehmens Argetra fanden in 2013 deutschlandweit weniger Zwangsversteigerungstermine als in 2012 statt. Wohnimmobilien sind die am häufigsten versteigerten Immobilien. Für 2014 wird ein weiterer Rückgang erwartet.

Zwangsversteigerungen
Laut Algertra wird die Zahl der Zwangsversteigerungen auch in 2014 sinken.

Bei den deutschen Amtsgerichten fanden in 2013 circa 14.000 weniger Zwangsversteigerungen (minus 22,7 Prozent) als in 2012 statt. Die Anzahl von 47.617 anberaumten Terminen dokumentiert ein Niveau wie im Jahr 1998.

Den Rückgang erklärt Argetra mit der hohen Nachfrage nach Immobilien aufgrund der Finanzmarktkrise. So habe mancher Eigentümer durch freihändigen Verkauf die Zwangsversteigerung abwenden können. Darüber hinaus ermögliche das niedrige Zinsniveau Umfinanzierungen.

Rückgang der Zwangsversteigerungen ist in allen Bundesländern bemerkbar

In allen Bundesländern sind weniger Zwangsversteigerungstermine zu verzeichnen. Bremen ist mit minus 39,7 Prozent der Spitzenreiter.

In den neuen Bundesländern habe sich der rückläufige Trend fortgesetzt (minus 27,6 Prozent), in den alten Bundesländern ergebe sich ein Minus von 32,2 Prozent. Überdurchschnittliche Rückgänge verzeichnen Niedersachsen, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie der Stadtstaat Bremen.

Bei den vierzig Städten mit den meisten Zwangsversteigerungen führt Chemnitz vor Berlin und Zwickau. Nur neun Städte davon liegen in den neuen Bundesländern. Eine steigende Zahl von Versteigerungen gab es in Hof (plus 16 Prozent), Heilbronn (plus 13 Prozent), Waldbröl (plus 38 Prozent) und Mannheim (plus 9,9 Prozent).

Besonders beliebt: Wohnimmobilien

Der Markt teilt sich je zu einem Drittel in Eigentumswohnungen, Ein- und Zweifamilienhäuser und Gewerbegrundstücke/Wohn- und Geschäftshäuser mit Grundstücken, so Argetra.

Der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser sei in 2013 gegenüber dem Vorjahr um 37,2 Prozent (plus 2,1 Prozent) gestiegen. Alle anderen Immobilienarten seien von leichten Rückgängen gekennzeichnet gewesen. Damit bleiben den Angaben von Argetra zufolge Wohnimmobilien mit einem Anteil von über 70 Prozent die am häufigsten versteigerte Objektart.

Zukunftsprognose: Rückgang der Zwangversteigerungen in 2014 erwartet

Laut Argetra werden sich die Zwangsversteigerungstermine auch in 2014 leicht rückläufig entwickeln. Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass zunehmend im Vorfeld der Gerichtstermine freihändige Verkäufe stattfinden werden. „Die Attraktivität der Immobilie als Wertanlage wird die Nachfrage nach Zwangsversteigerungsobjekten auch zukünftig unverändert groß halten“, so Argetra.

Das Unternehmen geht aufgrund der schon erkennbaren höheren Verkehrswertfestsetzungen zukünftig wieder von steigenden Wertvolumen aus. Im Jahresbericht 2013 prognostiziert Argetra, die Anzahl der Objekte werde spätestens dann wieder signifikant zunehmen, wenn die Zinsen steigen und die Konjunktur den Arbeitsmarkt nicht nachhaltig belebt. (st)

Foto: Shutterstock

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