„Die langjährigen politischen Diskussionen über die zukünftige Ausgestaltung der privaten Altersvorsorge hat das Beraten zu Riester und Co. erheblich erschwert. Verunsicherung bei Kunden, Vermittlern und Produktanbietern, wie die Zukunft der Altersvorsorge aussehen soll, hat die Vorsorgebereitschaft in der breiten Bevölkerung spürbar beeinträchtigt“, sagte Votum-Vorstand Martin Klein zu Beginn der virtuellen Diskussionsrunde, an der rund 70 Entscheider aus der Finanzbranche teilnahmen. Deshalb müsse für die kommende Legislaturperiode der Fokus auf klare Verhältnisse und langfristige Planungssicherheit gelegt werden.
„Die letzten Jahre haben gezeigt: Die Umlagefinanzierung in der Altersvorsorge ist krisenfest und renditestark. Die kapitalgedeckten Vorsorgeinstrumente können hier einfach nicht mithalten“, sagte Kiziltepe. Gerade die Riester-Rente würde insbesondere durch höhere Einkommensschichten in Anspruch genommen. „Deshalb fordert die SPD, dass staatliches Geld in Zukunft in Form einer Erwerbstätigenversicherung inklusive Versicherungspflicht für Selbstständige in das Umlagesystem investiert wird, und die Riester-Versicherung mit einem Bestand-Schutz für bestehende Verträge auslaufen soll.“ Damit könne ein staatliches Renten-System gestaltet werden, von dem insbesondere die unteren Einkommensschichten profitieren.
„Die Finanzmarktwelt von heute ist eine andere als zur Einführung der Riester-Rente vor 20 Jahren. Die Null- und Negativzinspolitik führt dazu, dass die Rentabilität von guten Altersvorsorgeprodukten wie Riester nicht mehr ohne Veränderung erreicht werden kann. Deshalb fordert die FDP, dass die Riester-Rente reformiert wird“, erwiderte Toncar. Durch das Drehen an den Stellschrauben „Verrentungspflicht“ und „Beitragsgarantien“ könne das Produkt Riester-Rente wieder rentabel und damit attraktiv für Kunden gemacht werden.
Beim ersten Votum-Politiktalk hatten die Finanzexperten Dr. Carsten Brodesser (CDU) und Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) miteinander diskutiert.