Mit Inkrafttreten der neuen AIFM-Regelung ist die Emission neuer Vermögensanlagen nahezu zum Erliegen gekommen. Laut der Deutschen Zweitmarkt AG haben deshalb viele Anleger von der Möglichkeit profitiert, Fondsanteile über den Zweitmarkt zu erwerben.
Dies belegten die Zahlen der Deutschen Zweitmarkt AG, die kontinuierlich die öffentlich sichtbaren Handel in den Sparten Immobilie und Schiff erfasst und auswertet. So sei es in den ersten neun Monaten des Jahres zu mehr als 3.500 Handelsabschlüssen mit einem Nominalkapital von rund 146,6 Millionen Euro gekommen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe sich die Anzahl der getätigten Handelsabschlüsse damit um rund sechs Prozent erhöht; die Summe des gehandelten Nominalkapitals stieg sogar um zwölf Prozent. Der durchschnittliche Handelskurs der Monate Januar bis September liegt bei 45,6 Prozent, so die Deutsche Zweitmarkt AG.
Stabile Handelsumsätze
„Das dritte Quartal wurde durch gute Umsätze in den Monaten Juli und August geprägt“, beschreibt Jan-Peter Schmidt, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG, die Handelsaktivitäten der vergangenen drei Monate. „Auch im Monat September verzeichneten wir stabile Handelsumsätze“.
Im Zuge der gesetzlichen Regulierung zeichnet sich ein Vakuum in der Verfügbarkeit von Investitionsmöglichkeiten in Sachwerte ab. Nur noch wenige Emissionshäuser bieten neue geschlossene Fonds an.
Da die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bislang noch keine Erlaubnis für den Betrieb einer bankenunabhängigen Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) erteilt hat, eine solche aber zur Emission neuer Fonds für viele Anbieter notwendig ist, wird sich dies auf absehbare Zeit nicht wesentlich ändern.
„Der Zweitmarkt wird hier eine Alternative für all diejenigen bieten, die dennoch in nachweislich ertragreiche Sachwerte investieren wollen“, erläutert Schmidt.
Anteil der Privatkäufer gestiegen
Bereits in den letzten Jahren hat sich der Anteil der Privatkäufer am Zweitmarkt sukzessive von circa 20 auf rund 60 Prozent vergrößert. Die restlichen 40 Prozent entfallen momentan auf das institutionelle Geschäft.
Auch wenn allgemein damit gerechnet wurde, dass der Anteil der institutionellen Kunden nach der Regulierung sinkt, ist ein solcher Rückgang deutlich geringer als erwartet eingetreten. „Die Lücke, die institutionelle Investoren hinterlassen haben, konnte das Privatkundengeschäft schließen“, resümiert Schmidt. (fm)
Foto: Deutschen Zweitmarkt AG