Die Fondsbörse Deutschland, die Zweitmarkt-Plattform der Börsen Hamburg, Hannover und München, hat für die erste Jahreshälfte einen Gesamtumsatz von knapp 48 Millionen Euro gemeldet, im Vergleichszeitraum 2008 wurden 61 Millionen Euro gehandelt.
35 Prozent oder 17 Millionen Euro des Handelsvolumens entfielen dabei auf Immobilienfonds (Vorjahr: 51 Millionen Euro) und 60 Prozent oder 29 Millionen Euro auf Schiffsbeteiligungen (Vorjahr: Neun Millionen Euro).
Damit ergibt sich eine deutliche Diskrepanz zur aktuellen Gesamtmarkterhebung der Konkurrenzplattform Deutsche Zweitmarkt AG (DZAG). Der DZAG-Statistik zufolge betrug das Volumen im gesamten Zweitmarkt für Schiffsfonds seit Jahreswechsel knapp 42 Millionen Euro (cash-online berichtete hier). Das würde bedeuten, dass die Fondsbörse in diesem Zeitraum einen Marktanteil von 68 Prozent hatte, was unverhältnismäßig hoch erscheint.
Schiffsfonds: Diskrepanzen in der DZAG-Statistik?
DZAG-Vorstand Björn Meschkat klärt gegenüber cash-online auf, dass Block Deals der Fondsbörse ausschlaggebend für das Missverhältnis seien. Dabei handele es sich um großvolumige Transaktionen, die nicht öffentlich abgewickelt werden. Diese Geschäfte, so Meschkat, werden in der Statistik als Clearing kategorisiert und deshalb nicht im Handelsvolumen berücksichtigt. Dadurch seien im Marktbericht lediglich Umsätze des Wettbewerbers in Höhe von neun Millionen Euro enthalten.
Fondsbörse-Vorstand Alex Gadeberg bestätigt zwar, dass es die sogenannten Block Deals gegeben hat, weist aber darauf hin, dass solche exklusiven Transaktionen bei vielen Marktteilnehmern gang und gäbe seien und es keinen Grund gebe, sie im Fall seines Unternehmens nicht zu berücksichtigen. (hb)