Nach Mitteilung der Deutschen Zweitmarkt AG sinkt das am Markt gehandelte Nominalkapital im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal 2021 um 13 Prozent auf 73,69 Millionen Euro. Die Summe der Kaufpreise geht im gleichen Zeitraum um 15,7 Prozent zurück und liegt bei 57,31 Millionen Euro. Der durchschnittliche Handelskurs über alle Anlageklassen liegt im zweiten Quartal 2021 bei knapp 78 Prozent. Die Zahl der gehandelten Beteiligungen sinkt leicht auf 1.908.
Die Deutsche Zweitmarkt AG erfasst den Angaben zufolge „den öffentlich sichtbaren Handel“ in den Sparten Immobilie, Schiff und Sonstige Fonds. Auf Immobilienfonds entfällt im Q2 mit 63 Prozent wie gewohnt der größte Umsatzanteil. Deutlich gestiegen ist allerdings der Anteil der Schiffsfonds am Nominalkapital – er liegt bei mehr als 22 Prozent. Auf die Assetklasse der Sonstigen Fonds entfallen knapp 15 Prozent. Der Durchschnittskurs im Bereich der Immobilienfonds liegt im zweiten Quartal 2021 bei knapp 99 Prozent, im Bereich der Sonstigen Fonds bei etwas mehr als 47 Prozent und bei Schiffsfonds bei 38 Prozent.
„Spektrum am Zweitmarkt erweitert“
Während die Nachfrage nach Sonstigen Assets stabil bleibt und Schiffsfonds weiter stark gehandelt werden, erholen sich die Immobilienbeteiligungen am Zweitmarkt: Bei vielen Einkaufscenter-Fonds steigen die Durchschnittskurse. „Zudem können wir feststellen, dass sich das Spektrum am Zweitmarkt erweitert“, erläutert Jan-Peter Schmidt, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG. „Neben dem Handel mit geschlossenen Fonds verzeichnen wir vermehrt Vermittlungen von Vermögensanlagen, wie zum Beispiel Namensschuldverschreibungen.“
Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG – Muttergesellschaft der Deutschen Zweitmarkt AG – veröffentlicht erneut eine eigene Pressemitteilung zum gleichen Thema. Demnach beendet sie das zweite Quartal „mit einem rundum erfreulichen Ergebnis“. Die Fondsbörse zieht den Vergleich nicht mit dem Vorquartal, sondern mit dem Vorjahreszeitraum (also mit dem zweiten Quartal 2020). Unter dem Strich steht demnach eine deutliche Erholung gegenüber dem corona-geprägten Vergleichszeitraum im Jahr 2020. „Der Handelsumsatz stieg gegenüber dem zweiten Vorjahresquartal deutlich an und pendelte sich wieder im Bereich der langjährigen Durchschnittswerte ein“, so die Fondsbörse.
Kurseinbruch im Juni
Im Juni ermäßigte sich der durchschnittliche Vermittlungskurs allerdings von 95,80 Prozent im Mai auf 71,72 Prozent im Juni, verursacht durch einen verhältnismäßig geringen Handelsanteil des Immobiliensegments. Dieses trug im Juni „nur“ 61,43 Prozent zum Gesamtumsatz bei, deutlich weniger als im Vormonat (71,65 Prozent). Immobilien schlossen insgesamt etwas schwächer ab, da in den stark nachgefragten und kursstarken Segmenten Wohn- und Büroimmobilien weiterhin eine starke Nachfrage auf zu wenige Verkaufsangebote trifft, so die Fondsbörse. Der Durchschnittskurs im Juni belief sich auf 89,84 Prozent (Vormonat: 119,01 Prozent).
Der Sektor Schiffsbeteiligungen profitierte wie schon in den Vormonaten von den anhaltend hohen Charterraten. Der durchschnittliche Vermittlungskurs am Zweitmarkt erhöhte sich auf 40,58 Prozent (Vormonat: 36,07 Prozent). Er lag damit deutlich über den langfristigen Durchschnittswerten. Der Anteil des Segments am Gesamthandel fiel mit 24,27 Prozent ungewöhnlich hoch aus. Auch bei den sonstigen Assetklassen kletterte der Durchschnittskurs von 38,56 Prozent im Vormonat auf 46,78 Prozent im Juni.