2013 war für den Zweitmarkt ein Erfolgsjahr. Es zeigt Umsätze, welche die Jahre 2011 und 2012 in den Schatten stellen. Allerdings lassen Sondereffekte und Unsicherheiten bei der Regulierung begründete Zweifel an einer Fortschreibung der Rekordzahlen erwarten.
Zweitmarktfonds, das sind geschlossene Fonds, die ihrerseits in „gebrauchte“, das heißt auf dem Zweitmarkt erworbene Beteiligungen investieren, stellen jeweils den Löwenanteil der Käufer an den Fondsbörsen.
Ihren Zeichnern bieten sie die Möglichkeit, mit einer einzigen Beteiligung in ein breit gestreutes Portfolio von Investitionsgütern eines Segments, meist Umwelt- und Immobilienbeteiligungen, zu investieren.
„Unter der Ägide eines erfahrenen Fondsmanagements bedeutet das eine Kapitalanlage, die das Risiko eines Totalverlusts nahezu ausschließt“, so Clemens Mack von der MWF Makler- und Wirtschaftsforum AG.
Zweitmarktfonds kämpfen mit Regulierung
Andererseits bedeutet der Verkauf einer Beteiligung auf dem Zweitmarkt für private Anleger meist die einzige Chance, bereits vor dem Ende der Fondslaufzeit das in einen geschlossenen Fonds investierte Kapital freizubekommen.
Ein Angebot, das dankbar angenommen wird, wie der überragende Anteil privater Verkäufer und der positive Umsatztrend an der Fondsbörse Deutschland unterstreichen. „Wir werden ein richtig gutes Jahr 2013 haben“, bilanziert Fondsbörse-Vorstand Alex Gadeberg die Zahlen, insbesondere den Rekordumsatz vom Juli.
Dieser ist jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach einer Sonderkonjunktur durch das Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) geschuldet. Zweitmarktfonds dürfen nach dem Stichtag 21. Juli 2013 als Blind Pools nicht mehr weiter vertrieben werden, sofern sie ihre Investitionstätigkeit noch nicht abgeschlossen haben.
Rekordumsätze werden sich nicht fortsetzen
Deutlich wird dieser Sachverhalt an den Umsätzen je Käufergruppe, die den plötzlichen Anstieg institutioneller Erwerber nachweisen. Allerdings rechnet Gadeberg nicht damit, dass sich die diesjährigen Rekordumsätze von bisher über 164 Millionen Euro (bereits in den ersten zehn Monaten konnte die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2010 um 1,6 Millionen Euro übertroffen werden) im Jahr 2014 fortsetzen werden.
Privatverkäufer bringen kein entsprechendes Volumen, und die bisher stark vertretenen Zweitmarktfonds sieht er aus mehreren Gründen mittelfristig nicht mehr als Aufkäufer im großen Stil am Zweitmarkt agieren.
Denn gleich mehrfach haben Zweitmarktfonds herkömmlicher Prägung unter der Neuregelung im Rahmen des KAGB zu leiden. Zunächst war befürchtet worden, dass Zweitmarktfonds eine KWG-Erlaubnis benötigen – diese Frage hat das Verwaltungsgericht Frankfurt jedoch bereits im Februar dahingehend geklärt, dass, wer mit Sachwertanlagen handelt, keine Finanzdienstleistungen erbringt und deshalb nicht KWG-erlaubnispflichtig ist.
Seite zwei: Hindernisse für den Zweitmarkt-Handel