Der Heidelberger Finanzdienstleister MLP setzt künftig verstärkt auf vermögende Privatkunden. Am Montag gab MLP die mehrheitliche Übernahme des Vermögensverwalters Feri Finance, Bad Homburg, bekannt.
Für rund 64,4 Millionen Euro erwirbt MLP 56,6 Prozent der Anteile an Feri. Der Kaufpreis soll aus liquiden Mitteln gezahlt werden. Gleichzeitig sicherten sich die Heidelberger die Option, bis 2011 vollständig den Bad Homburger Vermögensverwalter zu übernehmen. Wie der Heidelberger Finanzdienstleister weiter mitteilte, haben die Erben der Harald Quandt Holding ihre 30-prozentige Feri-Beteiligung komplett an MLP übertragen.
Feri ist laut MLP Deutschlands führender unabhängiger Vermögensverwalter. Das Unternehmen berät vermögende Privatkunden und institutionelle Investoren. Die Summe der verwalteten Kundengelder liegt bei gut sechs Milliarden Euro. Außerdem macht Feri für mehr als 1.000 Kunden Kapitalmarktanalysen. Im Jahr 2005 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 35 Millionen Euro.
Bereits Ende Mai hatten MLP und Feri eine umfassende Kooperation im privaten und institutionellen Vermögensmanagement vereinbart. Damals nannte MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg das Heranrücken an Feri „einen wichtigen Schritt beim Ausbau unseres Vermögens-managements“.
Die Heidelberger wollen den Anteil des Vermögens-managements am Umsatz von derzeit sechs Prozent auf bis 20 Prozent erhöhen. Denn das Geschäftsfeld verspricht jährliche Wachstumschancen von sechs Prozent. In Deutschland gibt es mehr als vier Millionen Kunden mit einem Finanzanlagevermögen von mehr als 100.000 Euro.
Die MLP-Aktie konnte am Montag rund 0,6 Prozent auf
15 Euro zulegen. Damit notiert das Papier immer noch vier Euro unter dem Niveau von Anfang des Jahres.