Nach den starken Umsatzeinbrüchen in 2009 weht dem Finanzdienstleister AWD wieder ein laues Lüftchen um die Nase. So erwirtschafteten die Hannoveraner im ersten Quartal 2010 einen Gesamtumsatz von 134 Millionen Euro (plus 0,4 Prozent).
Im operativen Geschäft zeigt sich hingegen eine größere Veränderung: Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) liegt mit einem Plus von 9,8 Millionen Euro weit über dem Vorjahreswert von minus sechs Millionen Euro. Alle Regionen, in denen AWD tätig ist, erzielten nach Angaben des Unternehmens ein positives operatives Ergebnis.
Fast alle Regionen legen zu
Die Umsätze zogen bis auf Deutschland in allen Ländern leicht an oder blieben stabil. Den Umsatzrückgang in Deutschland – von 85,1 Millionen Euro auf 83,6 Millionen Euro – begründete AWD mit den Sondereffekten aus dem Jahr 2009, die bis in dieses Quartal hineinreichen.
In Großbritannien blieb der Umsatz mit elf Millionen Euro stabil, in der Schweiz zog er um knapp sechs Prozent auf 19,5 Millionen Euro (erstes Quartal 2009: 18,4 Millionen Euro) an. Die Märkte Österreich sowie Mittel- und Osteuropa erzielten mit 19,8 Millionen Euro ein Umsatzplus von neun Prozent (erstes Quartal 2009: 18,1 Prozent).
In den Monaten Januar bis März konnte AWD 36.693 Neukunden gewinnen, was einem Rückgang von minus 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Finanzvertrieb führt dies nach eigenen Angaben auf das weiter schwierige Marktumfeld zurück. Die Anzahl der voll ausgebildeten und registrierten Berater beträgt 5.411 (31. Dezember 2009: 5.342).
„Halten weiter an unseren Zielen für 2010 fest“
Der Vorstandsvorsitzende Manfred Behrens zeigte sich mit dem ersten Quartal zufrieden. Für das laufende Geschäftsjahr seien zusätzliche Einsparmaßnahmen in Höhe von 17 Millionen Euro bereits eingeleitet. „Wir arbeiten wieder profitabel und konnten die positiven Tendenzen aus dem dritten und vierten Quartal 2009 fortsetzen“, sagte er vor Journalisten in Hannover.
Behrens betonte zudem, dass AWD weiter an dem angekündigten Ebit von 40 bis 50 Millionen Euro festhalte und einen Gesamtumsatz von 560 bis 580 Millionen Euro für das Jahr 2010 anstrebe. Bereits 2012 wollen die Hannoveraner nach eigenen Angaben ein Ebit von 80 bis 100 Millionen bei einem Umsatz von 670 bis 690 Millionen Euro.
Nach der Schließung der Dependancen in Rumänien und Kroatien stünden derzeit keine weiteren Ausstiege auf der Agenda, so Behrens. Auch Expansionen seien aktuell nicht geplant. (ks)
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