Der Allfinanzdienstleister Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat nach Zuwächsen von 22 Prozent in 2008 im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 ordentlich Federn lassen müssen. So fielen die Provisionserlöse des Branchenprimus um 10,4 Prozent von 1.224,3 Millionen Euro auf 1.097 Millionen Euro.
Im Gleichschritt mit den Gesamterlösen schrumpfte bei den Frankfurtern auch der Jahresüberschuss, der um 6,8 Prozent auf 138,8 Millionen Euro (2008: 149 Millionen Euro) sank. Der Gewinn vor Steuern beträgt 217,3 Millionen Euro (minus 6,8 Prozent).
Trotz der Rückgänge verkündete Gründer und Vorstandschef Professor Dr. Reinfried Pohl, das „zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte“ erzielt zu haben. Der Jahresüberschuss liege „trotz eines leichten Rückgangs um 6,8 Prozent weitaus höher als bei allen anderen relevanten Wettbewerbern in der Branche zusammen“, so Pohl weiter.
Der Gesamtbestand in den Sparten Lebensversicherung, Bausparen, Baudarlehen und Investmentanlagen unter Berücksichtigung der Beiträge in den sonstigen Versicherungen konnte um 2,9 Prozent auf 162,4 Milliarden Euro Gesamtvolumen ausgebaut werden.
Beim Neugeschäft hingegen mussten in den Sparten Lebensversicherungen (minus 6,6 Prozent), Investment (minus 26,4 Prozent) und Baufinanzierung (minus 4,4 Prozent) Rückgänge hingenommen werden. Nur in den Sparten Bausparen und Versicherungen konnten die Frankfurter mit 12,6 beziehungsweise sechs Prozent zulegen. Anteil an den Zuwächsen in der zuletzt genannten Sparte hatten unter anderem rund 155.000 neu vermittelte Riester-Verträge sowie das Neugeschäft im Bereich Krankenversicherung (plus 14,5 Prozent) und das der Sachversicherungen (plus 15,8 Prozent).
Im Geschäftsjahr 2009 konnte DVAG eigenen Angaben zufolge 300.000 Neukunden gewinnen. Die Gesamtkundenzahl stieg auf 5,4 Millionen (2008: 5,2 Millionen). Die Beraterzahl stieg leicht um ein halbes Prozent von 37.199 auf 37.382. Davon sind rund 43 Prozent hauptberuflich für den Finanzdienstleister tätig.
Um die Zahl der Berater weiter zu erhöhen, hat DVAG die Wachstumsoffensive Columbus gestartet. Im Jahr 2009 wurden nach Unternehmensangaben über 50 Millionen Euro in die Aus- und Weiterbildung investiert.
Für die Zukunft fühlt sich das Unternehmen Pohl zufolge „bestens aufgestellt“. Einen Beitrag dazu leisten würden unter anderem die Erhöhung des Grundkapitals um 25 Prozent auf 150 Millionen Euro und die Verlängerung von Pohls Posten als Vorstandvorsitzender um weitere fünf Jahre, heißt es weiter. (ks)
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