Ehegattensplitting: Ein heißer Tipp fürs Sparpaket!

Aber warum ist es bisher trotz mancher Forderung keiner Partei gelungen, diesen alten Zopf abzuschneiden? Ich habe da so eine Vermutung: Weil es in den Reihen der Politiker mehr Männer als Frauen gibt und denen das alte und bequeme Familienbild gefällt? Dabei hat der Gesetzgeber dem gesellschaftlichen Wandel in Teilbereichen schon längst Rechnung getragen, zum Beispiel mit dem 2008 verabschiedeten Unterhaltsrecht.

Das geht vom Leitbild der berufstätigen Frau aus. Gut so, denn eigene Erwerbsarbeit bringt eigenes Geld und schützt somit vor Altersarmut.  Und Arbeit ist nicht nur Fron, sondern bringt Kontakte und Anerkennung und bewahrt vor Abhängigkeit.

Das Ehegattensplitting ist also kontraproduktiv. Es fördert steuerlich in hohem Maße verheiratete Besserverdiener. Es belohnt den Ausstieg von Frauen aus der Berufstätigkeit mit den bekannten Folgen. Es wird damit also ein rückständiges Familien- und Frauenbild zementiert. Es muss uns doch zu denken geben, dass in keinem anderen europäischen Land so wenige Mütter nach der Babypause wieder voll in ihren Beruf zurück kehren.

Die Finanz Fach Frauen fordern deshalb die sofortige Abschaffung des Ehegattensplittings.

Helma Sick ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Münchner Finanzberatung Frau & Geld und Mitglied der Finanz Fach Frauen. Die Finanz Fach Frauen sind ein bundesweiter Zusammenschluss unabhängiger Finanzberaterinnen, die als selbstständige Expertinnen Konzepte für Versicherung, Kapitalanlagen, Finanzierungen sowie die eigene Immobilien vermitteln.

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