Die Aragon AG schiebt die abgeflaute Konsolidierungswelle im Finanzdienstleistungsmarkt wieder an. Nach cash-online-Informationen übernimmt die Wiesbadener Vertriebs-Holding den Kölner Allfinanzdienstleister Finum Finanzhaus AG.
Der Finanzkonzern Aragon strebt offensichtlich mit Macht in die Riege der Top-Vertriebe: Die Konzernmutter des Maklerpools JDC will ihr Beteiligungsportfolio mit dem Allfinanzvertrieb Finum Finanzhaus weiter auffüllen. Branchenkreisen zufolge hat sich Aragon mehr als 70 Prozent der Anteile an dem etwa 100 Berater starken Unternehmen gesichert. Für die restlichen Aktien soll es eine Kaufoption geben.
Das Akquisitionsobjekt wurde im Jahr 2007 vom ehemaligen Bonnfinanz-Vorstand Reinhard Schutte gegründet und agiert bislang unter dem Dach der Finum AG, zu der als zweites Vertriebsstandbein die Firma Finum Makler GmbH gehört. Finum Finanzhaus vertreibt etwa zu gleichen Anteilen Versicherungen und Geldanlagen. Das Unternehmen hat für die Cash.-Hitliste der Vertriebe einen Jahresumsatz von 7,6 Millionen Euro für 2009 gemeldet.
Etwa 70 Prozent der Finum-Finanzhaus-Kunden sollen aus dem Akademiker-Milieu stammen. In Branchenkreisen heißt es, dass Aragon weiter zukaufen will und einen Angriff im Segment der sogenannten Mass-Affluent-Kunden plant. Dieser Bereich umfasst die Zielgruppe zwischen Private-Banking- und klassischem Retail-Geschäft. Im Herbst 2009 hatte Aragon sich mit der Übernahme der Wiener Scopia (vormals MLP Finanzdienstleistungen) bereits in Österreich in diesem Sektor positioniert. (hb/ks)
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