Schon heute sind nach einer Umfrage von Cash. im Rahmen der diesjährigen Hitliste der Vertriebe knapp 32 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an einem anderen Unternehmen beteiligt. Bei 34 Prozent sind andere Unternehmen an der eigenen Firma beteiligt. Die Beteiligungszahlen werden vermutlich tendenziell noch nach oben gehen: Knapp 33 Prozent planen eine Kooperation mit einem anderen Vertrieb, 23 Prozent arbeiten im Jahr 2010 an einer Fusion oder Übernahme. Selbst im Visier anderer Vertriebe sehen sich 23 Prozent.
Starke Auswirkungen auf diese Entwicklung hat in diesem Zusammenhang unter anderem auch die teils schlechte Umsatzentwicklung der Vertriebe, die im Zuge der Krise manchen in die Knie gezwungen hat oder nach Partnern Ausschau halten lässt. Derzeit nicht auf Brautschau sind – zumindest nicht ersichtlich – die großen Finanzdienstleister wie AWD, DVAG, MLP und OVB, die im vergangenen Jahr prozentuale Verluste zwischen zehn und 22 Prozent verkraften mussten. Überall wurde auf die Kostenbremse getreten. Einige der Vertriebe gingen im Vergleich zum Jahr 2008 mit stabilen Ergebnissen oder sogar Zuwächsen aus dem Geschäftsjahr hervor. Von den größeren Allfinanzvertrieben, legten beispielsweise die Dresdner Infinus und die Regensburger Telis Finanz sowie der Mönchengladbacher Spezialvertrieb für Versicherungen, Inpukto, zu, bei den kleineren Vertrieben waren es FUB aus Ulm, Calix aus Hildesheim und Finaro aus Bonn.
Der Münchener Spezialvertrieb für geschlossene Fonds Efonds konnte trotz Umsatzrückgängen von fast 40 Prozent immer noch die Wettbewerber in seiner Kategorie auf die Plätze verweisen. Die Spitzenposition verteidigen konnte auch der Karlsruher Spezialvertrieb für Investmentfonds Ascent trotz 42 Prozent Umsatzeinbußen. Fast 25 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftete der Münchener Spezialvertrieb für Immobilien Interhyp (minus 25 Prozent) und der Gersthofener Spezialvertrieb für Versicherungen Impuls Finanzmanagement (minus 14 Prozent). Alle Vertriebe, die Cash. ihre Zahlen gemeldet haben (ob testiert oder untestiert) vermeldeten Umsatzerlöse von 3.405,36 Millionen Euro.
Dennoch zeigt sich die Branche optimistisch, dass das Neugeschäft in 2010 wieder anspringt. Das ist auch dringend notwendig. Bei einigen Vertrieben scheint offenkundig die Trendwende geschafft. Sie verkündeten nach dem ersten Quartal wieder Umsatzzuwächse und steigendes Neugeschäft.
Fotos: Shutterstock, Deutsches Institut für Altersvorsorge