Bei den Befragten ohne Beratung berichten dagegen knapp 40 Prozent über ein Versorgungsdefizit im Basisschutz. Eine Stärkung der Honorarberatung zu Lasten der Provisionsberatung werde an diesem Zustand wenig ändern, so die Studie. So zeige die bisher nicht beratene Bevölkerung keinerlei Neigung, ihre Absicherungsdefizite durch eine kostenpflichtige Honorarberatung zu beheben.
Dieses Ergebnis setzt sich mit noch weitergehenden Abweichungen bei der Personenabsicherung und der finanziellen Vorsorge fort. So verfügt bei den provisions- und honorarberatenen Kunden beispielsweise gut jeder zweite Bürger über eine Unfallversicherung. Bei den Befragten, die bisher keinerlei Beratung in Anspruch genommen haben, stehen 66 Prozent der Deutschen ohne Versicherungsschutz dar.
Geradezu dramatisch fallen die Qualitätsunterschiede in der Absicherung bei der staatlich geförderten Riesterrente aus. Knapp 90 Prozent der Bevölkerung, die bisher keinerlei Beratung für die finanzielle Absicherung im Alter in Anspruch genommen hat, vermeldet hier eine Versorgungslücke. Bei der Provisionsberatung liegt die Quote um 20 Prozentpunkte niedriger und fällt bei der Honorarberatung sogar um 40 Prozentpunkte geringer aus.
Kritisch stehen dem Honorarberatungsmodell auch die cash-online-Leser gegenüber. In einer aktuellen Umfrage hatten 60 Prozent sich der Aussage angeschlossen, dass Honorarberatung sich lediglich als Nischenprodukt etablieren werde, weil die meisten denken – und das deckt sich mit der Umfrage des IMWF – dass die Bürger nicht bereit wären, für eine solche Beratung Geld zu bezahlen.
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