Der Finanzvertrieb MLP hat im ersten Quartal 2011 seinen eingeschlagenen Wachstumskurs weiter halten und bei Umsatz wie Ergebnis ordentlich zulegen können. Treiber war vor allem die private Krankenversicherung. Sinkende Erlöse mussten indes bei der Altersvorsorge hingenommen werden.
So erwirtschafteten die Wieslocher im Berichtszeitraum einen Gesamtumsatz von 130,8 Millionen Euro – ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Maßgeblich dazu beigetragen haben die im Gesamtumsatz enthaltenen Provisionserlöse, die um neun Prozent auf 118,6 Millionen Euro kletterten.
Einen Nachfrageschub gab es vor allem in der privaten Krankenversicherung. MLP profitierte hier vom Wegfall der Drei-Jahres-Frist zu Jahresbeginn. Für einen Wechsel in eine private Krankenvollversicherung reicht es nun aus, dass gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmer im Folgejahr ein Jahresgehalt über der Versicherungspflichtgrenze haben. Die Umsätze stiegen in dieser Sparte auf 28 Millionen Euro, nach 12,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Zuwächse von fast 50 Prozent verbuchte der Vertrieb zudem bei den Immobilienfinanzierungen. Hier wuchsen die Erlöse von 2,1 auf 3,1 Millionen Euro. Beim Vermögensmanagement, das bei der Tochter Feri angesiedelt ist, stiegen die Erlöse um fünf Prozent auf 19,3 Millionen Euro.
Schwierig bleibt es hingegen beim Altersvorsorgegeschäft, das aufgrund der langlaufenden Verträge weiter von Zurückhaltung der Kunden geprägt ist. Das führte dazu, dass die Erlöse um fast 17 Prozent auf 58,9 Millionen Euro einbrachen. „Im Gesamtjahr rechnen wir nach heutigem Stand aber weiterhin mit stabilen Erlösen in der Altersvorsorge“, sagt Finanzvorstand Reinhard Loose.
Beim operativen Ergebnis konnte der Finanzkonzern weiter zulegen: Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) hat sich mit 8,6 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Dieser Wert beinhaltet neben vorgezogenen Kosten im Rahmen des Beteiligungsprogramms für MLP-Berater und -Mitarbeiter von 1,4 Millionen Euro eine einmalige Sonderbelastung von 3,2 Millionen Euro. Diese sei, so MLP, im Rahmen des angekündigten Investitions- und Effizienzprogramms vor allem für Abfindungszahlungen angefallen.
Den Konzernüberschuss bezifferte MLP auf 4,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: zwei Millionen Euro).
In den ersten drei Monaten konnte MLP 7.800 Neukunden (Vorjahreszeitraum: 8.000) gewinnen. Die Gesamtkundenzahl stieg auf 778.000. Die Beraterzahl ging indes weiter zurück. Nach 2.273 Ende des Jahres 2010 arbeiten derzeit noch 2.222 für MLP.
In den kommenden Monaten will MLP sein konzernweites Restrukturierungspaket zur Effizienzsteigerung fortsetzen. (ks)
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