Dabei halte ich es für sehr wichtig, sie nicht finanziell zu überfordern. Ich lehne es ab, Studentinnen z.B. in der Endphase des Studiums oder Berufsanfängerinnen schon mit Sparverträgen zu überfrachten, in die ein großer Teil ihres Einkommens fließt. Das führt häufig zu Frust und zur vorzeitigen Kündigung. Denn junge Menschen wollen ja erst einmal nach langer Ausbildung oder Studium auch etwas von ihrem ersten selbst verdienten Geld haben.
Außerdem ist ja doch ihr künftiger Berufs- und Lebensweg noch nicht klar, deshalb sollte nicht zu viel Geld langfristig gebunden sein.
Sehr wichtig ist dagegen, jungen Leuten aufzuzeigen, dass der Aufbau einer ausreichenden Altersversorgung ein jahrelanger Prozess ist. Erst einmal müssen die Grundlagen geschaffen werden, die dann mit steigendem Einkommen Schritt für Schritt ergänzt werden durch weitere passende Bausteine. Das nimmt den Druck, schon in jungen Jahren viel sparen zu müssen.
Haftpflichtversicherung und BU als Basis
Einleuchtend für alle jungen Menschen ist meist, dass sie eine private Haftpflichtversicherung brauchen. Weniger Einsicht besteht häufig bei Berufsunfähigkeitsversicherungen. Denn junge Leute sind in der Regel gesund, haben ihr Leben noch vor sich und verspüren deshalb meist wenig Lust, sich mit Krankheit oder Behinderung zu beschäftigen.
Der Ausweg, den viele wählen – eine preiswerte Unfallversicherung – ist der falsche Weg, weil ja nur circa elf Prozent der Berufsunfähigkeitsfälle durch Unfälle verursacht werden. Hier ist qualifizierte Aufklärung gefragt. Und das reicht dann auch schon fürs erste. Mehr Versicherungen müssen erst einmal nicht sein.
Vermögenswirksame Leistungen und Riester-Rente ein Muss
Unbedingt nutzen sollten junge Leute vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers, die es oft schon in der Ausbildungszeit gibt. Sie sind für junge Menschen als Einstieg und Anreiz zum Sparen ideal, weil es bei kleinem Einkommen Zulagen vom Staat gibt und der Zeitraum von sieben Jahren überschaubar ist.
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