Zwei Faktoren haben in ganz besonderer Weise den Verlauf des Jahres bestimmt. Einerseits hat uns mancher Mitarbeiter den Rücken gekehrt, dem das schwere Fahrwasser, durch das AWD segeln musste, zu unruhig war. Andererseits haben wir aber auch aus denselben Gründen nicht alle Kunden ansprechen können. Dennoch bin ich mit dem Verlauf nicht unzufrieden und sehe das Ergebnis als ein Fundament, auf dem sich aufbauen lässt. Denn in Sachen Qualität in der Anlageberatung und in der Produktauswahl war 2011 eines der stärksten Jahre seit Bestehen des AWD.
Cash.: Was erwarten Sie vom vierten Quartal?
Wenker: Die letzten drei Monate eines Jahres sind traditionell stark, auch wenn das früher sehr viel stärker ausgeprägte Jahresendgeschäft in dieser Form nicht mehr existiert. Das vierte Quartal 2011 hat allerdings sehr stark begonnen und insbesondere in den beiden wichtigen Bereichen Altersvorsorge und Gesundheitsvorsorge spüren wir einen deutlichen Umsatzschub. Deshalb erwarte ich zum Jahresende zumindest einen Einstand der Ergebnisse aus dem Vorjahr.
Cash.: Zum wiederholten Male ist über AWD im letzten Jahr in Beiträgen aus dem Hause NDR negativ berichtet worden. Wie wollen Sie das Image von AWD wieder verbessern, möglicherweise mit einer anderen Vertriebsphilosophie?
Wenker: Das ist ein sehr langwieriger Prozess, den wir nur mithilfe von drei Komponenten hinbekommen. Zum einen müssen wir den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen, nämlich nur mit hauptberuflich, gut ausgebildeten Finanzberatern zusammenzuarbeiten. Zum anderen wollen wir einen engen Dialog mit den Medien suchen, in dem wir zu unserer Vergangenheit stehen, aber auch diskutieren, wie wir uns zukünftig aufstellen wollen. Die beiden genannten Punkte müssen wir stringent verfolgen. Eine andere Chance haben wir nicht. Last but not least benötigten wir natürlich auch eine ganz klare Positionierung von Carsten Maschmeyer zum AWD.
Cash.: Letzte Frage: Wie sieht das Umsatzziel von AWD für 2012 aus?
Wenker: Wir werden versuchen, ein Plus von fünf bis acht Prozent anzusteuern. Wenn es uns gelingt, die äußeren Einflüsse zurückzudrängen, die uns im vergangenen Jahr massiv in unserer Geschäftstätigkeit behindert haben, steht dieser Zielsetzung nichts im Wege.
Das Gespräch führte Frank O. Milewski
Das gesamte Interview mit Götz Wenker lesen Sie in der Cash.-Ausgabe 2/2012, die am 26. Januar erscheint.