Mentale Stärke in der „Krise“

Dabei ist es im Job wie im Sport: Besser werden Sie dann, wenn Sie entspannen. Untersuchungen und sicherlich auch Ihre eigenen Erfahrungen zeigen, dass die besten Ideen in den Ruhephasen kommen. Beim einen ist es beim Spazierengehen, beim anderen beim Dösen vor dem Einschlafen und der Dritte wiederum hat seine besten Ideen unter der Dusche oder beim Joggen. Also nicht dann, wenn Sie unter Strom von einem Meeting zum nächsten rennen und in Multitasking-Manie viele Dinge auf einmal erledigen wollen. Hier ist Kreativität nicht möglich.

Kreativitätshormone, die also die physiologische Voraussetzung für neue Ideen sind, erzeugen Sie nur im Zustand der Entspannung. Denn Adrenalin hemmt unsere kreativen Fähigkeiten, es ist ein Action-Hormon. Dopamin, Serotonin und ACTH, das sind Hormone, die wir ausschütten, wenn wir zur Ruhe kommen, wenn wir entspannen, wenn wir meditieren. Sie bilden die physiologische Basis für Kreativität. Ob Sie nun meditieren, Golf spielen oder joggen ist Geschmackssache.

Was können Sie noch von Leistungssportlern lernen?

Im Sport gibt es meiner Erfahrung nach fünf entscheidende Faktoren, die erfolgreiche von nicht erfolgreichen Sportlern unterscheiden. Sie können diese Faktoren für Ihren Berateralltag eins zu eins übernehmen.

1. Der erste Faktor für Erfolg ist eine klare emotionale Vision. Chris MacCormack, der zweifache Gewinner der Weltmeisterschaften über die Ironman-Distanz auf Hawaii, hatte schon als Jugendlicher die Vision, einmal auf Hawaii zu gewinnen. Es dauerte knapp 20 Jahre.

Als ich 1987 im ZDF den Bericht über Hawaii sah, hatte ich meine persönliche Vision. Es dauerte immerhin vier Jahre, um so trainiert zu sein, dass ich mich für die Weltmeisterschaften qualifizieren konnte. Doch die Vision, einmal über diese Ziellinie zu laufen, gab mir täglich Kraft. Visionen geben uns den emotionalen Interpretationsrahmen, in dem unser tägliches Tun einen größeren Sinn ergibt. Haben Sie eine Vision, wie es in Ihrem Job laufen soll und wo Sie ankommen wollen? Welche Vision haben Sie von Ihrem Leben? Auf welches Leben wollen Sie zurückblicken?

Schlüsselfähigkeiten trainieren

2. Der zweite Faktor für Erfolg ist: Formulieren Sie Ihre Ziele. Vor dem Wettkampf wird ein Trainingsplan erstellt. Es werden Vorbereitungsrennen bestritten, um die Form zu überprüfen und das Trainingstempo wird nach den gewünschten Wettkampfzeiten und -geschwindigkeiten gestaltet. Dabei werden Monate, Wochen und auch jeder einzelne Tag geplant.

Daniel Unger, Weltmeister im Olympischen Triathlon, erzählte mir bei einem gemeinsamen Radtraining, dass er sich jetzt auf die nächsten Olympischen Spiele in London vorbereitet. Dabei sind Wochen mit bis zu 40 Stunden Training keine Seltenheit.

Seite drei: Mentales Training: Trainieren Sie Ihr Schlüsselfähigkeiten

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