Wie der Wiesbadener Finanzdienstleister mitteilt, plant er sich künftig auf das organische Wachstum seiner Gruppengesellschaften zu konzentrieren. Im Zuge dieser veränderten Ausrichtung bereinige der Konzern seine Bilanz. Zudem sei eine Kapitalerhöhung um bis zu 3,6 Millionen Aktien geplant.
Zunächst werden demnach einzelne Firmenwerte abgeschrieben und latente aktivierte Steuern in erheblichem Umfang wertberichtigt. Durch diese Bereinigungen, negative Effekte aus der Veräußerung des Spezialvertriebs Inpunkto und aufgrund der Auflösung eines Zinssicherungsgeschäfts wird sich das Ergebnis des Konzerns für das Geschäftsjahr 2012 gegenüber dem Ergebnis per Ende September 2012 noch einmal erheblich verschlechtern. Die Kapitalerhöhung soll dazu dienen auch weiterhin eine stabile Eigenkapitalbasis zu gewährleisten.
„Mit der Veräußerung des Versicherungsmaklers Clarus und des Krankenversicherungsspezialisten Inpunkto haben wir im vergangenen Jahr die wichtigsten Schritte unseres Konsolidierungskurses bereits vollzogen“, erläutert Vorstandsvorsitzender Dr. Sebastian Grabmaier die veränderte Ausrichtung.
Aragon will auf organisches Wachstum setzen
Mit dem Maklerpool Jung, DMS & Cie., dem Handelshaus für geschlossene Fonds Bit Treuhand, dem Vermögens- und Finanzberatungshaus Finum Private Finance und dem Finanzdienstleistungsvertrieb Compexx Finanz halte man ausschließlich nachhaltig profitable Unternehmen im Beteiligungsportfolio. „Für diese Unternehmen sehen wir gute Chancen, was sich schon allein daran zeigt, dass wir in dem derzeit schwierigen Marktumfeld immer mehr Vermittler für uns gewinnen können“, so Grabmaier weiter.
„Mit den jüngsten Verkäufen haben wir Bankverbindlichkeiten in Höhe von über 8,5 Millionen Euro getilgt“, ergänzt Ralph Konrad, Finanzvorstand der Aragon. „Wir streben binnen weniger Jahre eine vollständig mit Eigenkapital unterlegte Finanzarchitektur an. Deshalb führen wir nun zu attraktiven Kursen eine Bezugsrechts-Kapitalerhöhung durch.“
Gesamtjahr 2013 soll profitabel werden
Mit den Mittelzuflüssen sollen demnach ausstehende Kaufpreisraten für bereits erfolgte Unternehmenskäufe finanziert und zusätzliche Liquiditätsreserven geschaffen werden. Zwar werde durch die Bilanzbereinigung das Geschäftsjahr 2012 einen erheblichen Verlust ausweisen, für das Gesamtjahr 2013 plant der Aragon jedoch, wieder profitabel zu werden.
Der Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, insgesamt bis zu 3.616.658 neue Aktien anzubieten. Das Grundkapital der Gesellschaft soll im Rahmen der Kapitalmaßnahme von derzeit 7.233.316 Euro auf bis zu 10.849.974 Euro erhöht werden. Die neuen Aktien werden zu einem Emissionspreis von 2,50 Euro je Aktie angeboten. Die neuen Aktien werden den Aragon-Aktionären jeweils in einem Verhältnis zwei zu eins angeboten. Je zwei Altaktien berechtigen also zum Bezug einer neuen Aktie. Die Zeichnungs- und Bezugsfrist läuft voraussichtlich vom 8. April 2013 bis 24. April 2013. (jb)
Foto: Stefan Malzkorn