Nach Ansicht von Finanzexperten haben Verbraucher große Lücken in der Absicherung der finanziellen Folgen im Pflegefall, so die aktuelle Sommerstudie 2013 des Kasseler Finanzvertriebs Plansecur. Jeder Dritte meint demnach, dass dagegen zu wenig Vorsorge getroffen sei.
Im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell mehr Teilnehmer dieser Meinung: Bei der Plansecur-Sommerstudie 2012 hatten 23 Prozent dieses Risiko an die erste Stelle gesetzt. Ob die Einführung des Pflege-Bahrs die vom Gesetzgeber gewünschte Verbesserung bringt, müsse sich nach Meinung der Finanzfachleute noch zeigen, so die Studie. Nur sieben Prozent stimmen demnach der Aussage ausdrücklich zu, dass dadurch die Absicherung für den Pflegefall zunehmen werde.
Auch BU-Absicherung ungenügend
Für die Plansecur-Sommerstudie 2013 wurden 69 Finanzberater zu ihren Erkenntnissen aus der Beratungspraxis zum Spar- und Anlageverhalten der Verbraucher und zu ihren Empfehlungen für die private Vermögensbildung befragt.
Ebenfalls noch Bedarf sehen die Befragten der Studie zufolge beim Thema „Einkommensausfall“. Sollte dieser aufgrund einer Berufsunfähigkeit (BU) geschehen, sehen demnach 15 Prozent der Experten keine ausreichende Deckung für die Versorgungslücke. Beim Ausfall aufgrund von Krankheit sind es immer noch 13 Prozent.
Erwerbsunfähigkeit ist existenzbedrohend
Danach folgen laut der Studie die Absicherung gegen Krankheitskosten wie Eigenbeteiligungen oder eine Chefarzt-Behandlung im Krankenhaus (auch 13 Prozent) und die Absicherung beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand (zehn Prozent).
„Die Ergebnisse zur Absicherung im Pflegefall überraschen nicht. Was allerdings auch verstärkt thematisiert werden muss, sind die Folgen eines Einkommensausfalls. Die Folgen einer vorübergehenden oder gar dauerhaften Erwerbsunfähigkeit können für die Betroffenen schnell existenzbedrohend werden, weil die Haupteinnahmequelle wegfällt.“, warnt Plansecur-Geschäftsführer Johannes Sczepan. (jb)
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