Quirinbank begrüßt Stärkung der Honorarberatung

Die zukünftige Große Koalition aus CDU, CSU und SPD hat in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, die Honorarberatung zu stärken. Die Berliner Honorarberaterbank begrüßt diese Bestrebungen und sieht die Politik auf dem Weg zum Provisionsverbot.

Karl Matthäus Schmidt, Quirinbank: „Ziel muss es sein, den Beispielen in Großbritannien und den Niederlanden zu folgen und ein generelles Provisionsverbot einzuführen.“

Zur Honorarberatung heißt es im Koalitionsvertrag: „Wir werden die Einführung der Honorarberatung als Alternative zu einer Beratung auf Provisionsbasis für alle Finanzprodukte vorantreiben und hohe Anforderungen an die Qualität der Beratung festlegen. Die Berufsbezeichnungen und Ausbildungsstandards der Berater auf Honorarbasis werden weiterentwickelt.“

Ziel müsse es sein, den erfolgreichen Beispielen in Großbritannien und den Niederlanden zu folgen und ein generelles Provisionsverbot einzuführen, fordert Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirinbank. Wichtig dabei sei vor allem, der irrtümlichen Annahme, klassische Finanzberatung sei umsonst, entgegenzuwirken. „Honorarberatung weist transparent aus, was in der Provisionsberatung möglichst gut versteckt wird: die Kosten“, so Schmidt.

Kein Interessenkonflikt zwischen Berater und Kunde

Zudem werde bei der Honorarberatung der Interessenkonflikt zwischen Berater und Kunde vermieden, der bei Provisionsvergütung gegeben sei. Da bei der Provisionsberatung der Produktgeber den Berater bezahlt, wird dieser auch im Sinne des Produktanbieters beraten, meint Schmidt. Wer hingegen vom Kunden in Form eines transparenten Honorars bezahlt werde, könne unabhängig im Sinne des Kunden beraten.

Die Erfahrungen in den Niederlanden und Großbritannien, wo das Provisionsverbot seit 2013 gilt, bewertet Schmidt sehr positiv. „Die Erkenntnis in beiden Ländern ist, dass sämtliche Transparenzvorschriften und Selbstverpflichtungen der letzten zehn Jahre nicht zu mehr Verbraucherfreundlichkeit im Finanzdienstleistungsmarkt geführt haben“, betont er. Deshalb sei der Schritt, Provisionen gänzlich zu verbieten, der richtige gewesen.

Förderung der Honorarberatung wichtiger denn je

Dies sollte auch die deutsche Politik anspornen, den bereits eingeschlagenen Weg weiterzugehen. „Angesichts der immer komplexer werdenden Kapitalmärkte ist die konsequente Förderung einer unabhängigen Honorarberatung als Alternative zum Provisionsvertrieb heute mehr denn je erforderlich“, so Schmidt.

Die Quirinbank begrüße die Bestrebungen der Großen Koalition daher ausdrücklich. Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute kritisiert hingegen die Pläne der künftigen Regierung, die Honorarberatung parallel zur Provisionsberatung zu etablieren. (jb)

Foto: Quirinbank

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