Der Wieslocher Finanzdienstleister muss seine Erwartungen für 2013 deutlich zurückschrauben. Wie MLP mitteilt, könne man aufgrund der vorläufigen Eckdaten für die ersten neun Monate und der aktuellen Geschäftsentwicklung nicht an der bisherigen Prognose festhalten. In den ersten neun Monaten des Jahres hat sich der Gewinn halbiert.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2013 hat der Finanzdienstleister Gesamterlöse von 338,8 Millionen Euro (2012: 355,3 Millionen Euro) erzielt, so die vorläufigen Eckdaten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt demnach bei von 12,3 Millionen Euro. Das ist weniger als die Hälfte als im Vorjahreszeitraum (26,4 Millionen Euro).
Mit einem Ebit von 7,3 Millionen Euro (Q3 2012: 11,0 Millionen Euro) hat das dritte Quartal den bislang größten Teil im Jahresverlauf beigesteuert. Die Gesamterlöse sind gegenüber dem Vorquartal um sechs Prozent auf 114,5 Millionen Euro (Q2 2013: 107,9 Millionen Euro) gestiegen und liegen damit unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q3 2012: 121,5 Millionen Euro).
Aufgrund dieser Entwicklungen rechnet das MLP-Management nicht mehr damit, im Gesamtjahr 2013 ein Ebit von mindestens 65 Millionen Euro zu erzielen. Für die Geschäftsjahre 2014 und 2015 hält der Finanzdienstleister weiterhin an einem Ebit-Zielkorridor von 65 bis 78 Millionen Euro fest.
Rückgange bei Altersvorsorge und Krankenversicherung
Seit September habe man eine Belebung gegenüber den Vormonaten verzeichnet, so MLP. Die Geschäftsentwicklung sei aber auch im Oktober und in den ersten Tagen des Novembers hinter der hohen Dynamik der Vorjahre zurückgeblieben. Gleichwohl sei die Zahl der Beratungsgespräche hoch. Dies schlägt sich laut MLP in einer erfreulichen Entwicklung in den Feldern Vermögensmanagement, Sachversicherung und Finanzierung nieder.
Deutliche Rückgänge muss MLP dagegen sowohl in der Altersvorsorge als auch in der Krankenversicherung verzeichnen. Für die Entwicklung in der Krankenversicherung macht der Finanzdienstleister vor allem die Zurückhaltung der Kunden aufgrund der noch offenen Fragen im Zuge der Regierungsbildung verantwortlich. In der Altersvorsorge führe das derzeitige Niedrigzinsumfeld, negative Berichterstattung über Lebensversicherungen und mögliche Steuererhöhungen nach der Wahl zu einer abwartenden Haltung.
Erfreulich bewertet MLP die Entwicklung der Verwaltungskosten, die in den ersten neun Monaten unter dem Wert des Vorjahres liegen. Die Beraterzahl ist demnach erneut leicht auf 1.996 gesunken (30. Juni 2013: 2.012).
MLP-Management erwartet 2013 „solide Gewinne“
„In der Bevölkerung hat sich erkennbar ein Altersvorsorgestau gebildet, der branchenweit zu einem deutlich geringeren Neugeschäft führt. Von dieser Entwicklung kann sich auch MLP nicht vollständig abkoppeln“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Schroeder-Wildberg.
MLP habe jedoch schon in der Vergangenheit bewiesen, dass man mit schwierigen Marktphasen umgehen könne, so Schroeder-Wildberg weiter. Darauf habe man das Unternehmen in den vergangenen Jahren ausgerichtet. MLP ist demnach robust aufgestellt und werde auch 2013 solide Gewinne erwirtschaften.
Am 14. November 2013 präsentiert der Finanzdienstleister die detaillierten Ergebnisse des dritten Quartals und der ersten neun Monate 2013. (jb)
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