Mehr als zwei Drittel der Deutschen weiß nicht Bescheid über die Höhe der Provisionen ihrer Bank oder ihres Finanzberaters und fühlt sich schlecht informiert, so eine repräsentative Studie des Marktforschungsunternehmnes GfK im Auftrag der Online-Plattform für Finanzthemen Moneymeets.
In den neuen Bundesländern ist das Informationsdefizit demnach deutlich höher (76 Prozent) als in den alten Bundesländern (67,3 Prozent). Auch zwischen den Geschlechtern gibt es der Studie zufolge Unterschiede: Während 62,9 Prozent der Männer keine Ahnung von der Höhe der Provisionen haben, sind es bei den Frauen sogar 75 Prozent.
Als besonders drastisch beurteilen die Marktforscher die Werte bei den jüngeren Altersgruppen: 80,9 Prozent der 18- und 19-Jährigen sowie 77,4 Prozent der 20- bis 29-Jährigen sind absolut ahnungslos, welche Provisionen und Vergütungen rund um ihre Anlagen fließen. Immerhin hat demnach knapp ein Viertel der Deutschen (23,8 Prozent) eine grobe Ahnung, wie hoch die Zahlungen sein könnten.
Knapp ein Zehntel kennt Höhe der Provisionen
Nur sechs Prozent der Deutschen gibt dagegen an, genau über die Höhe der Provisionen für die Vermittlung und Betreuung ihrer Finanzprodukte Bescheid zu wissen. Frauen haben der Studie zufolge hier leicht die Nase vorn (Männer: 5,9, Frauen: 6,1 Prozent). Besonders gut informiert sind demnach die erfahrenen Jahrgänge, angeführt von den 60- bis 69-Jährigen (8,8 Prozent), gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen (acht Prozent) und den 50- bis 59-Jährigen (7,3 Prozent).
„Wie die Ergebnisse zeigen, reagiert die klassische Finanzbranche nur mit Salami-Taktik: Man macht soviel wie nötig und reagiert nur, wenn Kunden explizit nachfragen – alle anderen bleiben im Dunkeln“, bewertet Moneymeets-Gründer Johannes Cremer die Ergebnisse der Umfrage. Die Chance, durch wirkliche Transparenz die Kunden zu überzeugen und Vertrauen nachhaltig zurückzugewinnen, werde vertan. (jb)
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