Die Unternehmensnachfolge ist ein wichtiges Thema für Maklerunternehmen. Es gilt, nicht nur den geeigneten Nachfolger zu finden, sondern auch rechtliche Hindernisse zu überwinden. Immer mehr Maklerpools und Verbünde bieten ihren Partnern daher Lösungspakete an.
Der demografische Wandel macht auch vor der Maklerschaft nicht halt. Der Markt der Makler und Mehrfachagenten ist überaltert. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Smart Compagnie aus dem Jahr 2011 ist das Durchschnittsalter von Maklern und Mehrfachagenten 48,9 Jahre. Die Quote der Makler, die älter als 50 Jahre sind, liegt demnach bei 40 Prozent.
Eine Vielzahl der Makler wird also in den kommenden Jahren rein altersbedingt den Ruhestand erreichen. Gleichzeitig klagt die Branche seit Jahren über zunehmenden Nachwuchsmangel. Aus diesem Grund sollten sich betroffene Makler frühzeitig mit dem Thema Unternehmensnachfolge beschäftigen.
Nicht nur die Folgen des demografischen Wandels, sondern auch die immer strengeren Regularien, denen der Beruf unterliegt, hat das Thema Unternehmensnachfolge in den Fokus der Vermittler gerückt.
Bestandsmarkt unter Druck
„Bei den altersbedingten Nachfolgeregelungen hat die zunehmende Regulierung die Auswirkung, dass immer mehr Geschäftsinhaber mit Anfang bis Mitte 50 bereits systematisch die Übergabe ihres Unternehmens planen“, erklärt Dr. Stefan Adams, Geschäftsführer der auf die Bewertung und Übertragung von Maklerbeständen spezialisierten Unternehmensberatung Dr. Adams & Associates.
Die Einführung des Paragrafen 34f Gewerbeordnung (GewO) habe beispielsweise dazu geführt, dass zahlreiche Marktteilnehmer den Markt verlassen und ihre Unternehmen verkauft hätten, da sie die erhöhten Kosten nicht tragen konnten oder wollten.
Diese Entwicklung werde zudem verstärkt durch die Angst vieler etablierter Makler, dass mit den zunehmenden Verkaufsaktivitäten der sogenannten „geburtenstarken“ Jahrgänge die Verkaufspreise im Bestandsmarkt weiter unter Druck geraten.
Familieninterne Unternehmensnachfolge
Der klassische und für einen Makler angenehmste Weg ist es, den eigenen Nachwuchs zum Nachfolger des Unternehmens auszubilden. Hierfür benötigt der „Altmakler“ jedoch zum einen vielfach einen Ausbilderschein und zum anderen auch Zeit, um die vom Ausbilder geforderte Aufsicht zu erbringen.
Letztendlich erfordern die Rahmenvorschriften vieler Ausbildungsberufe auch eine Vielfältigkeit innerhalb der Tätigkeit, die gerade kleinere Maklerunternehmen nicht ohne Weiteres bieten können. Der Lübecker Maklerpool Blau direkt bietet daher seit dem vergangenen Jahr den angeschlossenen Maklerbetrieben an, Innendienstkräfte auszubilden – bei voller Kostenübernahme durch den Maklerpool.
„Das Angebot wird gut angenommen und ist vor allem bei den eigenen Söhnen und Töchtern unserer Makler sehr beliebt“, berichtet Geschäftsführer Oliver Pradetto. Der Maklerpool folgt mit seinem Projekt nicht rein altruistischen Motiven.
Seite zwei: Lebenswerk in die richtigen Hände geben