Generationenberatung: Die silberne Zielgruppe

Thematisch besteht die Generationenberatung aus vier Säulen: rechtlich (Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung), medizinisch (Patientenverfügung), finanziell (Zeit der Pflege) sowie letzter Wille (Testament).

Quelle: Institut Generationenberatung

Der Versicherungsmakler und Biometrie-Spezialist Paul Dempf von der Pfrontener Kanzlei Dempf sieht in der Generationenberatung eine „natürliche Zusatzberatung“, da es für ihn selbstverständlich sei, sich um die Zukunft und die aktuellen Sorgen seiner Mandanten zu kümmern.

Demografie wird zur Privatsache

„Als Generationenberater setze ich mich über die finanziellen Aspekte und Gegebenheiten eines Mandanten hinaus auch mit dessen sozialem Umfeld auseinander“, so Dempf. „Dieses persönliche Umfeld hat einen erheblichen Einfluss auf die Lebensführung und damit die Gestaltung der Finanzen. Hier wird Demografie zur Privatsache.“ Dempf sieht sich als Mediator zwischen den Generationen.

Auch Claudia Behringer, Finanz- und Versicherungsmaklerin sowie Generationenberaterin IHK aus Würzburg, räumt der vermittelnden Funktion der Berater einen hohen Stellenwert ein. „Die Kunden dieser Altersgruppe wünschen sich einen Berater, der die Generationen an den Tisch bringt und es schafft, dass endlich über Themen gesprochen wird, die ansonsten gern verdrängt werden“, berichtet Behringer.

Es gehe in erster Linie nicht um ein Beratungsanliegen oder eine Vermögensanlage, sondern um den Kunden und sein Anliegen.

Empathie und Geduld

Auch in Bezug auf die Ansprache und die Art der Beratung unterscheiden sich die Bedürfnisse der Generation 50 plus von denen anderer Zielgruppen. Einfühlungsvermögen, Sensibilität und Geduld nennen die Generationenberater als wichtige Fähigkeiten, die Makler für diese Zielgruppe mitbringen sollten.

„Es sind Berater gefragt, die die Menschen in dieser Lebensphase verstehen, sich in die jeweilige Lage hineinversetzen können, Lösungen bieten und die Großfamilie ein Stück des Wegs begleiten“, sagt Behringer. „Ältere Mandanten möchten die Dinge verstehen, was sie selbst betrifft. Sie möchten noch mehr als Mensch wahrgenommen werden und sich verstanden wissen“, ergänzt Generationenberater Dempf.

Die Kunst hierbei sei es, mit dem hochemotionalen Thema sachlich umzugehen. Da sich die Generationenberatung als Gesamtbedarfsberatung für die letzte Lebensphase versteht, umfasst sie naturgemäß Themen wie Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Tod. Die meisten Kunden scheuen die Auseinandersetzung mit diesen Beratungsanlässen. (jb)

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der neuen Cash.-Ausgabe 06/2014.

Foto: Shutterstock

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