Nachhaltige Geldanlage: Zwischen Potenzial und Prokon

Inwieweit der Wirbel um die Windkraftfirma Prokon den Markt beeinflussen wird, lässt sich indes nur schwer einschätzen. Der Makler und Fachberater für Finanzdienstleistungen sowie Nachhaltiges Investment Cordt Würdemann geht davon aus, dass das Image der nachhaltigen Geldanlagen nur geringfügig durch die Geschehnisse beeinträchtigt werden wird: „Jeder, der sich mit möglichen Investments in nachhaltigen Geldanlagen auseinandersetzt, wird zwischen einem einzelnen (schlechten) Produkt und der Anlageklasse im Allgemeinen gut differenzieren können.“

Faire-Zeiten-Geschäftsführer Rieckmann rechnet hingegen mit schwerwiegenderen Folgen. „Der Fall Prokon wird sich meines Erachtens leider doppelt negativ auswirken – und das leider zu Unrecht. Es wird aufgrund der hohen Summen sowie der Vielzahl der Einzelanleger einen immensen Schaden für das Thema Erneuerbare Energien und allgemein zum Thema nachhaltige Finanzprodukte anrichten“, befürchtet Rieckmann.

„Nicht durch Emotionen leiten lassen“

Auch Mehrwert-Beraterin Ebli vermutet, dass das Vertrauen in den „grünen Markt“ zunächst erschüttert wird. Gleichzeitig hofft sie auf einen Lerneffekt. „Positiv wird sein, dass die Menschen – hoffentlich – kritischer ihre Entscheidung über ein Investment fällen, indem sie sich eben nicht vor allem oder mitunter durch Emotionen leiten lassen“, so Ebli.

Um solche Entscheidungen treffen zu können, werden die Verbraucher auch künftig vermehrt auf die Empfehlung qualifizierter Berater setzen. (jb)

Foto: Shutterstock

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