Das aus dem angelsächsischen Raum stammende Modell Family Office wird in Deutschland verstärkt auch von Vermögensverwaltungen und Banken aufgegriffen. Etablierte Anbieter warnen vor diesem Hintergrund vor einer Aufweichung des Begriffs.
Das Geschäftsmodell Family Office ist zwar nicht neu, verzeichnet seit einigen Jahren jedoch einen regelrechten Boom.
Nach Angaben des Wirtschaftsdiensts Bloomberg hat sich die Zahl der Family Offices in den USA seit der Jahrtausendwende verdoppelt.
Genaue Anzahl unbekannt
Die genaue Anzahl an Family Offices in Deutschland ist unbekannt, was sicherlich auch mit der Verschwiegenheit der Branche zusammenhängt. Die Schätzungen von Experten zum deutschen Markt reichen von rund 100 bis zu 1.300 Single Family Offices und 20 bis 200 Multi Family Offices. Auch in der Bundesrepublik ist seit dem Jahr 2000 ein besonders deutlicher Zuwachs zu verzeichnen.
„Dies liegt zum einen daran, dass auch den sehr vermögenden Kunden im Rahmen der Banken- und Finanzkrise immer deutlicher wurde, dass sie bei Banken nicht in ihrem Interesse, sondern fast immer im Interesse der Bank betreut wurden“, erläutert Alexander Daniels, Vorstand der Hamburg Family Office Knapp Voith AG.
Zum anderen seien die Kunden generell eher bereit, sich mit den Dienstleistungen von unabhängigen Dritten beim Thema Finanzen auseinanderzusetzen, so Daniels weiter.
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Steigende Nachfrage
Laut Wolfgang Rombach, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Münster Stegmayer Rombach Family Office GmbH (MSR) aus Bad Waldsee, ist die steigende Nachfrage auf die immer schneller wechselnden Rahmenbedingungen bei der Vermögensanlage und den Wunsch nach einer unabhängigen Beratung mit Gesamtvermögenskompetenz zurückzuführen.
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