„Die Vermögensträger suchen Kontinuität bei den Ansprechpartnern und erwarten, dass das Privatvermögen genauso professionell gesteuert wird wie ihr Firmenvermögen“, so Rombach. Nicht nur die Unabhängigkeit in der Beratung und Betreuung der Vermögenden unterscheidet Family Offices von herkömmlichen Banken und Vermögensverwaltungen.
Family Offices bieten ein umfassenderes Leistungsspektrum, das sich nicht nur mit dem liquiden Vermögen der Klienten befasst. Zu den angebotenen Leistungen zählen nicht nur die Entwicklung einer Anlagestrategie, sondern unter anderem auch die Konzeption von Familienstrategien, die Definition der strategischen Asset Allocation, das gesamte Reporting und Controlling sowie die Auswahl und Steuerung externer Dienstleister.
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Anbieter stark spezialisiert
„Private Großvermögen enthalten in der Regel erhebliche administrative, steuerliche und schlichtweg inhaltliche Komplexitäten, die von einem allein auf Vermögensverwaltung ausgerichteten Dienstleister nicht überschaut werden“, sagt Riklef von Schüssler, Geschäftsführer der Bad Homburger Feri Institutional & Family Office GmbH.
„Folglich müssen sich erfolgreiche Family-Office-Dienstleister mehr fokussieren: auf die Bedürfnisse einiger weniger Vermögensinhaber. In der Konsequenz sind die Anbieter wesentlich spezialisierter als Vermögensverwalter.“
Mit der steigenden Nachfrage nach den Dienstleistungen ist auch der Markt der Anbieter gewachsen und damit die Konkurrenz. So wird im sonst so verschwiegenen Markt die Klage einiger etablierter Anbieter immer lauter, der Begriff Family Office werde vermehrt zu Marketingzwecken eingesetzt.
Eine Sorge, die angesichts der Tatsache, dass das Geschäftsmodell Family Office in Deutschland nicht näher definiert oder geschützt ist, nicht ganz unbegründet erscheint.
Vor diesem Hintergrund hat sich im Oktober 2014 der Verband unabhängiger Family Offices e.V. (Vufo) gegründet. Der Vufo hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kultur eines interessenkonfliktfreien Family Offices zu fördern und zu schützen. (jb)
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der aktuellen Cash.-Ausgabe 06/2015.
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