Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der auf Honorarberatung spezialisierten Quirin Bank, sieht in einigen auf den Markt strömenden Fintechs „digitale Drückerkolonnen“ und prophezeit vielen der Start-ups das Scheitern – unter anderem aufgrund ihrer „provisionsgetriebene Geschäftsmodelle“.
„In den kommenden beiden Jahren werden wir viele Start-ups im Finanzsektor scheitern sehen“, glaubt Schmidt. Viele Fintechs verliessen sich allein auf ihr Design, den Wohlfühlfaktor und die Attraktivität des Neuen. „Das reicht aber nicht, um im Finanzsektor dauerhaft erfolgreich zu sein“, so Schmidt weiter.
Schmidt: Fintechs unterschätzen Regulierung
Eine oft unterschätzte Hürde stellt seiner Ansicht nach die Regulierung dar. Wer Banken und Versicherungen auf deren Feld angreifen wolle, müsse die vom Gesetzgeber vorgegebenen Spielregeln akzeptieren. Dazu zählen laut Schmidt auch die in den vergangenen Jahren nochmals verschärften Regulierungsvorschriften.
„Wenn wir als Gesellschaft bessere Banken haben wollen, sollten wir sie gründen. Das heißt aber, dass Neugründungen das Gleiche leisten müssen, was eine Bank heute auch schon leistet – und dann eben noch ein bisschen mehr“, so Schmidt. Hierfür sei eine solide Finanzierung ebenso notwendig wie Prozesssicherheit in den Abläufen und strengste Anforderungen an den Datenschutz.
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Auch, dass einzelne Fintechs so aufträten, als erbrächten sie eine Bankdienstleistung, wobei sie in Wirklichkeit nur als Mittler agieren und die eigentliche Leistung woanders erbracht werde, findet Schmidt problematisch.
Seite zwei: „Fintechs sind digitale Drückerkolonnen“