Kein Thema wird den Vertrieb im kommenden Jahr so beschäftigen wie die fortschreitende Digitalisierung. Zudem kommen neue regulatorische Eingriffe auf die Branche zu, auf die sich auch der Vertrieb vorbereiten muss.
Sucht ein Kunde heute eine passende Versicherung, informiert er sich zunächst im Internet, bevor er sich an seinen Berater wendet.
Auf allen Kanälen
Bei einigen Produkten entscheidet sich der Kunde sogar bewusst gegen eine Beratung und schließt die Police auch gleich online ab. Vor fünfzehn Jahren war das noch undenkbar. Daran lässt sich erkennen, wie sehr die Digitalisierung das Kundenverhalten und damit auch die gesamte Branche beeinflusst.
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Experten sind sich sicher: Will ein Versicherer unter den heutigen Rahmenbedingungen erfolgreich sein, muss er seinen Kunden auf möglichst vielen Kanälen zur Verfügung stehen. Die Digitalisierung wird daher auch im kommenden Jahr eines der wichtigsten Themen sein, mit denen sich die Mitglieder der Finanz- und Versicherungsbranche beschäftigen müssen.
„2016 wird die Digitalisierung die Finanzbranche voll erreichen“, sagt Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender des Münchener Maklerpools Jung, DMS & Cie. (JDC). „Erstmalig stehen Makler im Wettstreit mit den neuen Fintech-Start-ups um den Zugang zum Kunden.“
Regulierungsrad dreht sich weiter
Aber auch das Regulierungsrad dreht sich stetig weiter und anstehende Regulierungen wie der neue Paragraf 34i Gewerbeordnung (GewO) und die europäischen Richtlinien Markets in Financial Instruments Directive (MiFID II) und Insurance Distribution Directive (IDD) werden die Branche vor neue Herausforderungen stellen.
„Regulierung, Digitalisierung, Prozessoptimierung: Zweifellos wird sich die Vertriebslandschaft auch im kommenden Jahr diesen drei Herausforderungen stellen müssen“, fasst Oliver Lang, Vorstand des Oberurseler Maklerpools BCA, zusammen.
Grundsätzlich begrüßen die von Cash. befragten Marktteilnehmer die fortschreitende Regulierung, weil sie die Professionalisierung der Branche erhöht und damit gleichzeitig ihr Ansehen steigert. Andererseits wird von den Branchenmitgliedern auch Kritik am Ausmaß der Regulierung geäußert.
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