Das Kapitalmarktrisiko geht damit vom Versicherer auf den Verbraucher über, die langfristige Planbarkeit der tradierten Produkte geht verloren. Garantiemodelle bei der Kapitalbildung werden durch andere Risikobegrenzungsmaßnahmen wie bei Investmentfonds und Fondspolicen ersetzt. Die Absicherung biometrischer Risiken allerdings bleibt nach wie vor ein wichtiger Baustein.
Im Ergebnis ist daher zu konstatieren: Die perspektivisch anhaltende Niedrigzinssituation und eine durch das LVRG provozierte sukzessive andere Vergütungssystematik lässt der klassischen Lebensversicherung kaum mehr Raum. Durch verstärkte Kapitalmarktorientierung entsteht eine wachsende Konkurrenzsituation mit anderen Kapitalmarkt-Produkten.
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Auch die Zahl der Anbieter und Produktangebote wird schrumpfen
Das LVRG hat also bereits jetzt deutliche Spuren in der Vermittlerszene hinterlassen. Manch einer wird diese Regulierung nicht überleben. Die Gesundschrumpfungsprozesse betreffen aber auch die Versicherer.
Einige werden die Zeichen der Zeit erkennen, Solvency II wird andere zur Fokussierung und somit zum Ausstieg aus Produkten und Segmenten zwingen. Damit geht auch die Zeit sonderbarer und nicht wirklich nutzstiftender Produktkreationen vorüber.
Neue Anbieter aus dem angelsächsischen Raum werden sich auf dem finanzkräftigen deutschen Markt versuchen wollen. Interne Verwaltungsdienstleistungen werden unternehmensübergreifend in gemeinsame Servicegesellschaften ausgelagert.
Seite drei: Konsolidierung und Konzentration