Das müssen sie auch. Eine starke Finanzlobby, insbesondere die der Banken und Versicherer, wird ein Provisionsverbot für lange Zeit verhindern können. Vor allem dieses gäbe der Beratung gegen Honorar den entscheidenden Schub.
Fehlende Schulbildung zum Thema Finanzen ist ebenfalls als Bremse zu sehen. Auch Fintechs werden neue Vergütungsansätze mit sich bringen und damit neben dem Honorar als bislang alleinige Alternative zur Provision weitere Alternativen hinzufügen.
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Vollständige Transparenz wird auch 2025 nicht erreicht sein
Da durch die Honorarberatung nur wenige Impulse zu mehr Transparenz bei Kosten und Produkten kommen können, befinden sich die meisten Verbraucher auch weiterhin nicht auf Augenhöhe mit den Anbietern.
Ohne ein Verständnis der Kunden für wirtschaftliche Zusammenhänge ist jede Offensive für mehr Transparenz eine gesellschaftliche Illusion. Hierzu bedarf es bereits im schulischen Bereich einer kulturellen Änderung im Umgang mit Wirtschaftsthemen.
Die Folge: Die Finanzdienstleistungsbranche wird aus Fehlern und Verfehlungen nur so schnell lernen, wie die Aufklärung über Medien und in der schulischen Ausbildung vorangetrieben werden, unterstützt durch massiven Druck durch die Aufsichtsbehörden.
Gesellschaften werden sich aus kurzfristigem Gewinnstreben heraus so lange wie möglich Hintertüren zur Vermeidung vollständiger Transparenz offen halten. Fintechs und Berater mit offen gelegter Vergütung werden da nur in begrenztem Rahmen Transparenztreiber sein können.
Den dritten Teil lesen Sie diesen Freitag auf Cash.Online.
Ralf Werner Barth ist Vorstand des Vereins “Vereinigung zum Schutz von Anlage- und Versicherungsvermittlern e.V.” (VSAV), Hans-Peter Wolter und Bernhard Prasnow sind beide VSAV-Beiräte und langjährige Branchenkenner.
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