Verbraucherschützer haben der Geldanlage-Beratung von Banken und Sparkassen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Eine Analyse von 3500 Anlageprodukten ergab, dass knapp die Hälfte (45 Prozent) für die jeweiligen Kunden unpassend gewesen seien. In diesen Fällen habe es kostengünstigere oder flexiblere Alternativen gegeben, stellte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg fest, die ihre Studie am Donnerstag in Berlin veröffentlichte.
Verbraucherzentrale fordert Trennung von Beratung und Verkauf
„Verbraucher können leider nicht davon ausgehen, dass ihnen von Banken und anderen Finanzvertrieben Geldanlagen angeboten werden, die zu ihrem Bedarf passen“, sagte deren Experte Werner Bareis. So seien 95 Prozent von 362 Vertragsangeboten, die Bankkunden von den Verbraucherzentralen bewerten ließen, nicht im besten Kundeninteresse gewesen. Die Finanzmarkt-Expertin beim Bundesverband, Dorothea Mohn, verlangte, Produktverkauf und Finanzberatung klar zu trennen.
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Die Bundesregierung hatte den Verbraucherzentralen im März die Aufgabe eines Marktwächters für Finanzprodukte und digitale Dienstleistungen übertragen. Der Landesverband Baden-Württemberg kümmert sich bei dem Projekt um Geldanlage und Altersvorsorge. Die Studie stützt sich auf Daten, die Verbraucherzentralen in sieben Bundesländern bei Beratungsgesprächen von November 2014 bis Oktober 2015 erhoben.
Quelle: dpa-AFX
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