Hans-Theo Franken, Mitglied des Vorstands der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) hat mit Cash.Online über Fintechs, europäische Regulierungsvorhaben und seine Erwartungen an das Geschäftsjahr 2016 gesprochen.
Cash.Online: Stellen Fintechs eine Konkurrenz für den klassischen Vertrieb dar?
Franken: Digitalisierung ist seit geraumer Zeit in aller Munde und wird sicherlich auch die Finanzwelt zunehmend beeinflussen, unter anderem auch durch aktiv in den Markt drängende Fintechs. Allerdings fokussieren diese sich nicht ohne Grund speziell auf leicht zu standardisierende Finanzprodukte und -dienste.
Da, wo es um ganzheitliche Problemlösungen geht, wird es vielmehr einen Qualitätswettbewerb um die beste Beratung und den höchsten Komfort für den Kunden gehen. Denn gerade bei persönlich essenziellen und gleichzeitig komplexen Themen wie etwa die eigene Altersvorsorge oder Familienabsicherung suchen die Allermeisten die persönliche Beratung von Mensch zu Mensch.
Vertrauen, Erfahrung, Weitblick – das macht neben den fachlichen Überlegungen eine wirklich gute und nachhaltige Beratung aus.
Die Anzahl der in Deutschland tätigen Berater ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Wird sich diese Entwicklung fortsetzen?
Im Finanzdienstleistungsmarkt wird sich angesichts der rechtlichen, demografischen und wirtschaftlichen Veränderungen die Spreu weiter vom Weizen trennen. Spürbar ist auch, dass sich Kunden aufgrund der Ereignisse am Kapitalmarkt in den letzten Jahren für ihre Kaufentscheidungen mehr Zeit lassen.
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Der Beratungsbedarf in der Bevölkerung nimmt eher noch zu. Wir gehen vor diesem Hintergrund davon aus, dass sich unser langjähriges Wachstum fortsetzt. Dies auch, weil wir neue Berater für uns gewinnen und diese hervorragend ausbilden. Gewinner wird sein, wer qualitativ hochwertige Ausbildung anbietet.
Seite zwei: „Die Politik neigt aktuell zur Überregulierung“