Wie ist es um die professionelle Finanzberatung der Zukunft bestellt: Wird sie unvermindert persönlich, verstärkt hybrid, oder womöglich hauptsächlich digital nachgefragt sein? Das waren wesentliche Fragen, die am 14. Januar im Rahmen des BCA Pressedialogs 2016 in Frankfurt/Main diskutiert wurden.
Die Digitalisierung mitsamt ihrer Chancen wie Herausforderungen schreitet unaufhaltsam voran und wird den künftigen Workflow der Maklerwelt entscheidend mitbestimmen. Unter dem Schwerpunktmotto „Über den Einflussfaktor Digitalisierung auf das Maklerprofil der Zukunft“, diskutierte Cash. und andere Medienvertreter gemeinsam mit den Vorständen des Oberurseler Maklerpools BCA AG über mutmaßliche Konsequenzen von fortschreitender Digitalisierung und Regulierung für Vermittler wie Maklerpools.
Ruf nach einheitlichem Datenstandard
Auch für 2016 gilt: Insbesondere die Kommunikation zwischen Versicherer und Makler gestaltet sich mit Bezug auf digitale Prozesseffizienz weiterhin herausfordernd, denn derzeit plagen sich Makler zumeist immer noch mit heterogen aufbereiteten Daten zahlreicher Versicherer. So konstatierte BCA-Vorstand Christina Schwartmann in diesem Zusammenhang sinngemäß, dass die Bemühungen für die Branche vor allem darin bestünden, nunmehr endlich eine einheitlich standardisierte, digitale Kommunikation zwischen Maklern und Versicherern zu bewirken, um in der Folge einen sicheren Datenaustausch – etwa über Maklerverwaltungsprogramme – prozessoptimiert gestalten zu können.
Hype um FinTech
Im Rahmen der weiteren Digitalisierungsdebatte herrschte zunächst Konsens dahingehend, dass die Grundidee vieler FinTechs oder InsureTechs, sprich das Vorhaben einer Vereinfachung des Abwicklungsprozesses sowie die Darstellung einer digitalisierten, transparenten Verwaltung, durchaus sowohl Maklern als auch Verbrauchern Vorteile verschaffen kann. Speziell im Investmentbereich seien bereits vereinzelt professionelle Plattformen im Markt auszumachen, die einen, für alle Seiten erkennbaren Mehrwert generieren.
Gerade die unlängst in den Markt eingetretenen InsureTech-Lösungen – wenngleich einer der derzeit am heißesten diskutierten Aspekte der Digitalisierungsthematik – stellen nach fester Überzeugung des BCA-Vorstandes indes weder eine Ablösung der persönlichen Beratung noch eine grundsätzliche Bedrohung für den Vermittler dar. Derzeit könne etwa kein InsureTech das umfassende Leitungsangebot beziehungsweise die persönliche Kunden- und Vertrauensbeziehung eines Maklers widerspiegeln.
Oft wenig Kundennutzen
Zudem wäre manch Start-Up nicht derart hochgradig innovativ und serviceorientiert unterwegs, wie man denke – so die Einschätzung des BCA-Vorstands. „Wo ist etwa der Nutzen für den Verbraucher, wenn dieser seine Versicherungsdaten eigenständig zusammensuchen und Daten selbst einpflegen, die Einstellung der Dokumente die ordnungsgemäße Aufbewahrung der Unterlagen nicht ersetzt beziehungsweise bei Leistungsschäden keine Hilfe durch den FinTech-Dienstleister gewährt wird“, hinterfragt BCA-Maketing-Chef Mirko Faust und stellt fest, „dass manch FinTech-Plattform in nicht wenigen Punkten die Aufgaben eines Maklers schlicht auf den Kunden abwälzen. Ob dies ein Kunde am Ende des Tages als Mehrwert versteht, darf angezweifelt werden“.
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