Das anhaltende Zinstief kostet Tausende Jobs bei der Commerzbank. Rund 7.300 Stellen fallen weg. Auch die Aktionäre werden den Konzernumbau spüren: Vorerst gibt es keine Dividenden.
Die Commerzbank plant angesichts der schweren Branchenkrise unter dem Strich rund 7.300 Vollzeitstellen zu streichen. Das teilte Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus in Frankfurt mit. 9.600 Stellen sollen entfallen, gleichzeitig aber rund 2.300 neue entstehen. Unter dem Strich sollen damit rund 38.000 von derzeit rund 4.000 Vollzeitjobs bleiben. Der endgültige Beschluss soll am morgigen Freitag fallen.
Mit den Einschnitten reagiert die Commerzbank auf die Folgen des anhaltenden Zinstiefs und deutlich verschärften Auflagen der Aufseher. Im ersten Halbjahr brach der Überschuss des teilverstaatlichten Dax-Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 40 Prozent auf 372 Millionen Euro ein.
Commerzbank will vorerst keine Dividende zahlen
Ihr Geschäft fokussiert die Commerzbank in den zwei Kundensegmenten „Privat- und Unternehmerkunden“ sowie „Firmenkunden“. Die Segmente Mittelstandsbank und Corporates & Markets werden gebündelt und das Handelsgeschäft im Investmentbanking reduziert. Der Umbau soll 1,1 Milliarden Euro kosten. Deshalb will die Bank ihren Aktionären vorerst keine Dividende zahlen. Neben den Einsparungen plant der seit Mai amtierende Vorstandschef Martin Zielke aber auch Investitionen in die Digitalisierung und Wachstumsmöglichkeiten.
Mit den nun beschlossenen Einsparungen will der langjährige Privatkundenchef Zielke den Konzern wieder auf Gewinnkurs bringen. Schon unter seinem Amtsvorgänger Blessing hatte die Commerzbank seit 2013 etwa 5.000 Stellen abgebaut. (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock